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Kaiser, namentlich der Hohenstaufen, trug viel zur raschen
Entwicklung der Stadt bei. Von Friedrich II. erhielt sie
wichtige Handelsprivilegien und politische Rechte als un-
mittelbare freie Stadt des Reiches. Zur Zeit Konrads IlI.
wurde die Stadt be-
trächtlich erweitert
und man baute
schon über die Peg-
nitz hinüber. Der
Titel „Burggraf von
Nürnberg‘ kommt
schon 1120 vor, aber
erst unter Hein-
richs VI. Regierung
wurden die Grafen
von Zollern Kastel-
lane der Burg. Als
Beamte des Kaisers
hatten sie die Be-
wachung des Reichs-
schlosses über sich
und besassen ver-
schiedene Gerecht-
same, unter Anderem
war ihnen von Lud-
wig dem Bayer das
Reichsschultheissen-
amt verpfändet, mit
dem die Rechtspflege
in Nürnberg verbun-
den war.
Ein reicher Nürn-
berger Bürger, Kon-
rad Gross, löste
aber dieses Amt ein
und wurde 1338
selbst Reichsschultheiss, wodurch die Rechtspflege wieder
an die Stadt kam. — Die Burggrafen besassen auch eine
eigene Burg in Nürnberg, die an der Stelle der jetzigen
„Kaiserstallung‘‘ stand. Das eigentliche Stadtregiment war
in den Händen der Geschlechter, des Patriziats, und zwar