Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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berg, über das eine tiefe Finsterniß pfäffischer Knechtung 
ausgebreitet war. Daß dieß anders werden mußte, das 
hatten die, denen der Geist des Erkennens aufgegangen 
war, den Muth auszusprechen, und da ihre JZahl nicht 
klein und immer größer wurde, so blieb auch die Ausfüh— 
rung nicht daheim. Der Saame wurde gestreut, die Pflan— 
ze gieng auf, Regen und Sonnenschein stärkten und erhiel⸗ 
ten sie, und bald entfaltete sich die Blüthe, der auch die 
gesunde Frucht folgte. Die Reformation griff der Geistes— 
bdildung thatkräftig und bestimmend unter die Arme und 
hob sie mit mächtigem Ruck über alle Vorurtheile, über 
alle Kabalen des besiegten Pfaffenthums hinaus. So folgte 
Nürnberg willig dem großen Mahnruf geistiger Cultur und 
trüben auch einzelne dazwischen fliegende Schatten den lich— 
ten Aufschwung, so sind dieß doch immer nur Einzelnhei⸗ 
ten, die dem reichen Entfalten des heiteren Frühlingslebens 
der Wissenschaft keinen allgemein fühlbaren Eintrag thun 
konnten. Zu diesen abscheulichen Einzelnheiten gehört die 
Verfolgung des Pastor Schwindel durch seine Amtsbrüder, 
die nur in der Absetzung des Verfolgten Sättigung fand; 
in neuester Zeit ließen sich an die Resignation des Pfarrers 
Lützelberger auch besondere Betrachtungen anknüpfen, allein 
diese Schattenseiten mögen vor dem Lichte schwinden, das 
sich dennoch zu allen Zeiten Bahn gebrochen hat und in 
Zukunft Bahn brechen wird. Von den älteren Gelehrten 
Nürnbergs mögen nur einige hier genannt werden: Albrecht 
Fleischmann, Melchior Pfinzing, Georg Peßler. Johann 
oon Helfeld, Konrad Kühnhofer, Peter Knorr, Anton
	        
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