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Auch ist nicht unmöglich, dass der Zwiespalt, wel-
cher zwischen Bertha und ihrem Gemahl Dedo d. ä.
bestanden hatte, bewegende Ursache zu diesem Schritte
gewesen ist. Bertha war nehmlich von ihrem Ge-
mahle verstossen und ihre eigene Tochter, Mechtild,
ihr dadurch entfremdet worden. Die genauere Kennt-
niss der obwaltenden Verhältnisse ist aus den vorhan-
denen Nachrichten nicht zu entnehmen.
Doch hatte Mechtild ihrem Gemahle, dem Grafen
Rapoto, ebenfalls Güter im Pleissnerlande als Heiraths-
gut zugebracht. Davon verkaufte Graf Rapoto von Aben-
berg einen Theil oder das Ganze an den Kaiser. Dies
geschah vor 1157; denn in diesem Jahre erhob der
Kaiser Friedrich I. diese erkauften Herrschaften,
nebst andern, die ihm als väterliches Erbe im Pleiss-
nerlande gehörten, zu Reichsgütern, und es werden als
solche genannt: die Schlösser Leissnig und Col-
ditz, Städtchen Lausig, Hof Skölen, Burg Gleiss-
berg, Schloss Morungen u. s. w. Für Leissnig und
Colditz musste er 500 Mark bezahlen. 88
Graf Rapoto von Abenberg scheint um 1170
verstorben zu seyn.
Als Söhne desselben werden im Jahre 1165 ge-
nannt: Conrad und Friedrich. ®
Graf Conrad von Abenberg und seine Gewah-
lin Sophia waren ebenfalls Wohlthäter für das Kloster
Heilsbronn, und die dortselbst befindliche Gedächtniss-
schrift erwähnt ihrer als Mitstifterin.
% Urkunde vom 1.Januar 11537. bei Schöttgen Historie des Gr. Wi-
precht zu Groitzsch S. 10, im Anh, allodia nostra quae a comite Rabodone
tum per paternam hereditatem nostram, tum per pecuniam non parvam
comparavimus etc,
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v. Lang regesta Boica I, 255.