Volltext: Kummeri Verba Valedictoria, Das ist: Kummerische Trost-Predigt von Kümmernussen

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den früher einfachen Gesetzen zurück. Bei Ausbruch Stallsperre, 
dann Gehöftsperre, geht die Seuche weiter Orts- und Flursperre 
und bei größerer Verbreitung laxe Handhabung. 
Die andere Partei sagt: „Nein! Wir wollen strenge Durch— 
führung unserer, wenn auch schwer auf uns rubenden Gesetze, 
allein es muß uns Hilfe kommen.“ 
Allgemein muß sich der Gedanke durchringen, die ständige 
Zufuhr infizierter Tiere, Schlacht- wie Handelstiere, muß ge— 
dämmt werden, die Zu— und Einfuhr sich genügenden sanitär— 
polizeilichen Vorschriften unterordnen. — Die Seuche ist ein 
Geschenk des Ostens, der uns ja mit gar vielen, schweren Krank— 
heitsformen schon heimgesucht hat. 
Auf tierischem Gebiete nenne die Rinderpest, eine der gefähr— 
lichsten akut verlaufenden Krankheitsformen bei Wiederkäuern, die 
es gibt. Üüberall im Deutschen Reiche, wo die Seuche auftrat, 
wurde sie durch sofortige Tötung der erkrankten und der Infektion 
verdächtigen Tiere sofort unterdrückt. 
Amerika hätte uns mit der Texasseuche beglückt, ihr wurde 
mit Erfolg mit gleichen Mitteln begegnet. 
Der Lungenseuche ist ihr Schrecken genommen. Allgemein 
schwer schädigend, aber anderen Charakters zeigt sich uns die 
Maul- und Klauenseuche: In manchen Jahren auf größeren 
Strecken erloschen, daß der Landwirt meint, aufatmen zu dürfen, 
macht sie in unberechenbar kurzer Zeit, alle Vorsicht niederwerfend, 
sprungweise Fortschritte, alle geschäftlichen Berechnungen ver— 
nichtend und das Nationalwohl um erschreckende Summen schädi— 
gend, die weder von der Landwirthschaft, noch auf die Dauer von 
der Allgemeinheit getragen werden können. 
Was ist zu thun, geht es oft von Mund zu Mund, allüberall 
im ganzen Deutschen Reich steht das Thema: „Kampf gegen die 
Klauenseuche“ auf der Tagesordnung. 
Sind denn alle Kampfmittel erschöpft, wird weiter gefragt, 
der Klauenseuche einen Halt zu gebieten, auch alle Schutzmaß— 
regeln erschöpft, die zu ergreifen möglich? 
Bei ruhiger Überlegung muß ausgesprochen werden, noch 
lange nicht, ja es gäbe gangbare Wege, auch der Klauenseuche 
ihren Schrecken zu nehmen, wenn wir Landwirte Unterstützung 
in diesem schweren Kampfe finden. 
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