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Ein Brünnlein kühl und frische,
Im Walde grün,
Dabei da steh'n
Drei steinerne Tische.
Das Brünnlein thu ich Dir nennen
Dabei Du's magst erkennen,
Bei dem Steinbruch
Daselbst nur such,
Heißt bei der Buchenklingen,
Wer essen will,
Wein trinken viel,
Der muß es mit ihm bringen.
Nachdem Grünewald — ein recht passender Name für den Beßnger
einer Waldquelle — in allen Conarten versichert hat, daß ihm der Wan,.
den man in der Quelle kühlt, viel lieber ist als das Wasser derselbeir
schließt er sein Lied:
„Jetzt und will ich mich thun schwingen
Von dieser Buchenklingen
Wohl aus dem grünen Wald.
Komm Bruder bald
Mit mir gen Laufenholze (Kaufamholz)
Ins Dorf hinein,
Zum kühlen Wein,
Da sind die Bauern stolze.“
Im Jahre 1588 sowohl als 1615 wurde die Buchenklinge wiederum
ausgeputzt und erneut; im letzten Jahre waren die Waldherrn: Christoph
Behaim und Georg Pfinzing. Die Chroniken berichten in folgender
ansprechender Weise darüber: „Um 5. Juni wurden Steinmetzen und Maurer
dahingeschickt, und es wurde der Brunnen, der ein gar schöner lustiger
Ort, mit Linden und andern hohen Bäumen umwaächsen und an einem
Bühl gelegen ist, wo unten im Chal ein eingemauerter Brunnenquell von
lauterem, frischen Wasser, welcher mit Steinen eingefaßt und ringsherum
steinerne Bänken und Lehnen hatte, auch ein Abfluß und Trog dabei war,
darinnen man das Getränk kuͤhlen konnte, zum Burger CLust viel anders
aund schöner denn zuvor zugericht, die Bäume, der Brunn, die Tische,
Bänke, Stiegen, Kühltrog, Kegeiplatz, in Summa alles ordentlich und
auber gemacht, dazu Herr Georg Pfintzing, neben gehabter Müh, sich
seines Gelds auch etwas kosten lassen, zu seinem guten Gedächtnis. Es
wurden der Waldherrn Wappen mit der Jahrzahl in Stein gehauen und
ist zu solcher Buchenklinge den ganzen Sommes alle Tag, sonderlich aber
die Sonn⸗- und Feiertag vom Worgsen bis zum Abend von den Burgern,
reichen und armen, ein groß Waällfahrten, Fahren, Reiten und Gehen
gewesen, da die Eltern ihre ,Kinder mitgeführet und getragen, Essen und
Trinken mit hinausgenommen, oder von Mögeldorf und Causamholz
zutragen lassen, darnach ein Compagnia hie, die andere da sich zusammen
gesetzt, mit einander gegessen, getrunken, auch getanzt und gesprungen; denn
sich täglich Spielleute allda aufgehalten, welche herumgangen, den Leuten
aufgemacht und um ein Trinkgeld gepfiffen haben, auch wurd gespielt
und gekugelt und mit gutem Gespräch kurzweil getrieben. Da ist es