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Anmerkungen, Ergänzungen 1110 Nahweije. 
und Senkungen zu binden. Wenn die Anzahl betonter Silben im Verfe 
vorhanden war, fanden die ıunbetonten eine freiere Stellung, nur daß nicht 
mehr als zwei betonte und zwei unbetonte Silben aufeinander folgen konnten“, 
— Ich vermag beim beften Willen nicht, diefer Anfiht des ausgezeichneten 
Gelehrten beizuftinmen, und auch fein Rorbehalt, daß damals allerdings noch 
„Silben, die gegenwärtig vSllig tonlos ericheinen, eine Betonung geftatteten”, 
fheint mir doc ein gar zu unficheres Argument dafür zu fein. Daß man 
allerdings auf die bei ung ftets$ unbetonten Eudfilben, wie: en, er, el 1. |. w., 
den Rein legte, alfo (wie e& au häufig in den Spruchgebichten vorkommt) 
auf lehr, fehr ober fjhmwer Wörter wie Bruder reimte, gehörte doch zu den 
Wilkürlichkeiten in der Behandlung der Sprache, und zwar fotwohl des Reinies 
wie des Rhythmus. Daß Gödekes Anfiht nicht richtig ift, geht aud) daraus 
hervor, daß man aufs firengfte die Zählung der Silben durchführte und 
dabei fiG um Hebungen oder Senkungen gar nicht Himmerte. Man lefe doc 
z. SB. den von mir S. 107 mitgeteilten Vers „Zeit bringt Nofen“ 2C. und 
finde den Rhythmus da Heraus, Solder Beifpiele Meßen ich aber eine Menac 
anführen. 
263. Meine in der Fußnote gemachte Bemerkung über die angebliden Ver- 
jammlungen ber Meifterfinger in der VBorftadt WSEhrd muß id hier 
nachträglidH doc ergänzen uud teilweife Gerichtigen. Aug einem gefchriebenen 
Zeugnis eine8 in Dresden befindlichen Meifterliederbuhs geht nämlich hervor, 
daß die Meifterfinger, au als ihre Hauptfingihule {hHon nad der Martha 
firche verlegt war, body auch zeitweife in der Kirhe zu Wöhrd Verfamm- 
(ungen hatten. Franz SchOnorr v. Carolsfeld („Zur Gejdhihte des beutjdhen 
Meiftergefanges“) teilt darüber mit: Sn der von Wildenauer gefhriebenen 
Sammlung (begonnen 1551) befinde fi unter andern ein Lied von Balthafar 
Friedel „Der groß Hecht im TutfhHetey“ (der Dubendteid) in der Nähe von 
Nürnberg). Zu diefem Liede Habe Friedel eine (längere Note beigefligt, welche 
beginnt: „Mit dem obgenelten Hecht ift e8 alfo zugangen. Man hielt cin 
Sing{huel zu Wörd, da fung man fr im der Kirden und Nachmittag 
auf dem Rathaus, Yım wie man in der Kirchen ausgefungen hat“. . 1. |. w. 
Der nun folgenden fehr uninterefjanten Sejchichte dieieSs HechteS fügt dann 
Wildenauer hinzu: „Alfo wurd dis vorgemeldt Liedleim bdarvon gemacht. 
SeiHachH Anno Domini 1535 am Suntag nach Pfingften . . . 
Zwei Lieder in einer andern von Fr. Schnorr erwähnten Liederfammlung 
tragen die Bemerhung, daß fie 1526 im Spital (d. h. in der NMüiruberger 
Spitalfirche) gefungen worben jeien. Dies war aber hHöchft wahrfheinlid 
eine Mitwirkung der Meifterfinger Leim wirklichen Sottesdienft in der Kirdhe, 
wie folge Mitwirkung auch aus der Tabulatur und aus den ung Übers 
(ieferten Sinlabungszetteln der Meijterfinger hervorgeht. 
S. 263. Bon dem Lied „Ein Schulkunft“ in Hans Sachfen8 „neuem Zon”“, 
das die Nürnberger Singfhule zum Segenftand hat, Tautet die erfte Strophe: 
(Stollen) 1. SH kam wor einen Garten, wol geziert 
2, Bon edeln Reben und fruchtbaren Bäumen, 
3. Bon auten Wlirzen, Blüt und Kraut,
	        
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