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Hyrtzweil bl. 21b: Mg. Anh. s. XIV:
disz gemürmel jrer red erhört die dis wort erhort ir trewe am,
getrew am . . erwüscht si und ...
schneyd den strick ab .. und schnaid pald diesen strick
zw drüemern.
(Keller-Goetze 2, 189).
Bei Ovid benutzt Myrrha den Gürtel zur Ausführung ihres
Vorhabens, auch von einem Zerschneiden ist nicht die Rede,
Met. 10, 386 f.:
» + +. ereptaque collo
vincula dilaniat . .
In der folgenden Stelle:
bl. 22a: Mg. Anh. s. XIV:
doch tröstet sie die amm und und sprach: „Schweig, der man
sprach: „Schweig dir sol werden sol dir werden,
was du begerst als war ich leb als war ich leb auf dieser erden“.
“ (Keller-Goetze 2, 190),
ist bei Hans Sachs und Hyrtzweil das Ovidische „vive“ ab-
weichend mit „schweyg“ wiedergegeben und dem Versprechen
der Amme eine bekräftigende Schwurformel hinzugefügt Met.
10, 429:
x «6 $ .
„vive“, ait haec, „Potiere tuo“ — et non ausa parente
lieere, contieuit _.
Ferner:
bl. 22b:
der vatter nam sein tochter (doch
unwissent) in die arm und tröstet
sie. Des morgens vor tag ist sie
hinweg gangen, schwanger von
]rem aigen vatter .
Mg. Anh. s. XV:
zitrent sie sich zum vater legt,
der auch in liebe wurt pewegt,
uuwissent sein dochter umbfienge,
die vor tags schwanger von im
gienge.
Met. 10, 465:
accipit obsceno genitor sua viscera leeto.
plena patris thalamis excedit . .
die Worte „unwissent“ und „vor tags“ hat also Hyrtzweil an
dieser Stelle hinzugefügt, und Hans Sachs nimmt beide herüber,
ebenso:
bl. 22b: Mg. Anh. s. XV:
in der andern nacht hat sie es Des andern nachts wagt sie es
wider gewagt . . wider.