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Stunde bei einer Tasse Kaffee und Fürther Gugelhöpflein be—
scheert worden.
Meine gute liebe Schwester Susanne seliger, die mir so
treu und redlich Haus hielt, hat vor zwei Jahren das Zeitliche
gesegnet. Bijoux ist ihr nachgefolgt. Ich habe sie innig be—
trauert und die Leere in meinem Herzen tief gefühlt. Ihr gan—
zes Wesen, bis auf das Klappen ihrer Pantöffelchen, unter
denen ich wohl ein wenig stand, selbst ihr — Keifen, wenn
ihr etwas nicht zu Sinne ging, war mir zum Bedürfniß ge—
worden; dafür hatte ich meine Bequemlichkeit, Kaffee, Mittag—
und Abendessen zur Minute bereit, und, wo sich ein Stäubchen
auf dem Rocke sehen ließ, Susanne ruhte nicht, bis es wegge—
butzt war. — Wie anders war's nun! Wie man sich auf Dienst—
boten verlassen kann, wissen Sie selbst, sie thun um's schwere
Geld nur die halbe Arbeit, wenn sie nicht angetrieben werden;
man ist mit ihnen verrathen und verkauft. Zum Ueberfluß
hatte Lene ein zartes Verhältniß angeknüpft, was die Selige
nie geduldet haben würde. Ich bin wirklich liede rlich ge—
worden; denken Sie, ich bin Abends ins Wirthshaus gegangen
und habe sogar einmal den Erzeß begangen, da gerade ein
wichtiges politisches Gespräch auf's Tapet gekommen, drei,
sage drei Glas Bier zu trinken, worauf ich — mit Respekt vor
Ihnen zu sagen, einen ordentlichen Zopf mit heimgebracht habe.
Die gute Frau Base Wendlerin hat wohl eingesehen, daß
die Sache so nicht lange Bestand haben könne. Drum hat sie
mich besucht und zu meinem Schrecken mir rundweg erklärt,
daß ich — heirathen müsse — ich, mit meinen zwei und
fünfzig auf dem Rücken und dem kahlen Scheitel, welchen die