Verbandes heraus. In NRürnberg wie überhaupt in allen Druckstädten
des ODeutschen Reiches, wo Verbandsmitglieder beschäftigt waren, wurde
das Jubiläum in der Kriegszeit entsprechender einfacher, aber eindrucks⸗
voller Weise durch eine Festversammlung gefeiert, für die uns der schöne,
große Vortragssaal der K. Bauer. Landes-Gewerbeanstalt zur Verfügung
gestellt wurde. Eingeleitet wurde die Versammlung am Sonntag, 21. Mai,
nachmittags 3 Uhr, durch den prachtvoll gesungenen Chor „Sonntag ist's“
von der „Tupographia“, worauf nach Begrüßung der zahlreich erschienenen
Kollegen und vielen Frauen, sowie der geladenen Gäste (vertreten waren die
graphischen Gewerkschaften, das Gewerkschaftskartell, der Magistrat, das
Semeindekollegium und die K. Bauer. Landesgewerbeanstalt, während die
Prinzipale einen brieflichen Glückwunsch gesandt hatten) durch Kollegen
Fiedler die Festrede des Vorsitzenden Kollegen Beischmidt folgte. In fünf—
diertelstündigen Ausführungen gab er ein Bild von den ersten Organisations⸗
versuchen 1848,49, von der 1866 erfolgten schließlichen Gründung des Ver—
bands, von seinem Werden und besonders vom Wirken desselben während
der 50 Jahre, woran sich die Ehrung der drei 5sojährigen Verbandsveteranen
Aunmler Theodor, Link Friedrich und Utzelmann Heinrich schloß, denen er
im Vamen des Verbandes je eine prachtvolle, unter Glas und Rahmen ge—
brachte Ehrenurkunde überreichte. Im Anschluß brachten dann Herr In—
genieur Höllfritsch für die Landesgewerbeanstalt, Vatsassessor Dr. Müller
für den Alagistrat und Sekretär Bohl für die Vereinigten Gewerkschaften
unserer Organisation die besten Glückwünsche dar und betonten die Wichtig⸗
keit der Gewerkschaften besonders in der Jetztzeit für das gesamte Wirt—
schaftsleben. Inzwischen hatte die „Cupographia“ den Chor „Mein Hoch
dem Verband“ gesungen und am Schlusse folgte das stimmungsvolle Lied
„Aus der Jugendzeit“. — Höchst erstaunt waren wir, als wir für das Singen
der drei Chöre der „Cupographia“ mit Lustbarkeitssteuer veranlagt wurden.
— 25 Jahre und länger gehörten in Nürnberg am Jahresschlusse o7 Kolle—
gen dem Verbande an und zwar 25 Jahre 14, 2530 Jahre 33, 30 -40
Jahre 36, 40-50 Jahre 11 und über 50 Jahre 3 Kollegen.
Hie in diesem Jahre fällig gewesene Generalversammlung des Verban—
des, die in Leipzig, dem Gründungsorte desselben, stattfinden und auf der die
offizielle Feier des 5ojährigen Bestehens und Wirkens des Verbandes vor
sich gehen sollte, wurde des Krieges halber verschoben, ebenso der fällige
Saukag des Gaues Bauern. Für letzteren fand am 21. und 22. Oktober in
München eine Ortsvorsteherkonferenz statt, an der von hier außer dem Vor—
sitzenden Beischmidt auch der Kassierer Knoop, der seit 14. August vom
Militär entlassen war und seine Ferwaltertätigseit wieder übernommen
hatte, teilnahm. Zur Verhandlung standen die allgemeine Lage und die Be—
ratungen und Beschlüsse der letzten Sauvorsteherkonferenz, die Teuerungs—
zulagen und ihre Hurchführung im Gau, Vegelung der Familienunterstützung
an die Krieger usp. — Mit Schluß des Jahres wäre der seit 1912 gültige
Tarif abgelaufen gewesen, so daß eine Tarifrevision platzzugreifen gehabt
hätte. Auf Anregung des Geschäftsführers des Tarifamts haben sich die
Tarifparteien mit der Verlängerung der Tarifdauer zunächst auf ein weite—
res Jahr einverstanden erklärt und zwar die Gehilfenpartei nur unter der
Bedingung, daß sich die Prinzipalspartei freiwillig zur Zahlung einer Lohn—
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