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Anderseits gehen daheim die Angehörigen des Heim-
burgschen Kreises auffallend yasch auseinander. Der erste
ist Niklas von Wyle, der schon im Dezember des Jahres
1447 die Stadt verlässt, um nach Esslingen als Stadtschreiber
äberzusiedeln. Gregor Heimburg selbst blieb zwar bis 1454
den Nürnbergern verpflichtet und schloss sogar 1455 einen
neuen Dienstvertrag mit ihnen ab, aber es handelte sich
nur noch um ein sehr lockeres Band, das ihn nun auch
nicht mehr hinsichtlich des Hauptwohnsitzes an Nürnberg
fesselte; an entschiedenen Zerwürfnissen mit dem Rat fehlte
es nicht.*) Martin Mayr steht seit 1455 in kurmainzischen
Diensten. “) Am längsten hält sich offenbar Heinrich Leubing,
der erst 1463 die Stadt verlässt, nachdem ihm die letzten
Jahre durch Zerwürfnisse mit den Behörden sehr verbittert
worden waren.?) Die moderne Art bringt offenbar in
Konflikt mit den konservativen Regenten, natürlich freilich,
ohne dass man zunächst sehen kann, wieweit die Abneigung
direkt gegen die humanistischen Bestrebungen gerichtet
sind. Als Heimburg 1451 die Stadt Nürnberg in Wien
vertritt, da sendet der Nürnberger Rat am 2. Januar ein
Schreiben an Heimburgs Gesandtschaftsgenossen Muffel, in
dem die Worte sich finden: ‘Item wir /chicken euch auch
hiemit Ouidium de amore, den gebt doctor Gregor vorge-
nant.’*) Indessen handelt es sich hier gewiss nicht um
eine humanistische Regung des Rates, sondern um die
Ausführung eines Heimburgischen Auftrages: Heimburg
mochte des in seinem Besitz befindlichen Buches irgendwie
benötigen, vielleicht zu Tauschzwecken, und hatte also
wohl nach Hause geschrieben, man möge es der nächsten
amtlichen Sendung an ihn beifügen. Eine eigentliche
i) Joachimsohn, Heimburg 8, 151.
2) ADB. 20, S, 115.
3) Loose a. a. O0. 8. 59.
A Joachimsohn. Heimburge S. 101. Anm.