Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

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Anderseits gehen daheim die Angehörigen des Heim- 
burgschen Kreises auffallend yasch auseinander. Der erste 
ist Niklas von Wyle, der schon im Dezember des Jahres 
1447 die Stadt verlässt, um nach Esslingen als Stadtschreiber 
äberzusiedeln. Gregor Heimburg selbst blieb zwar bis 1454 
den Nürnbergern verpflichtet und schloss sogar 1455 einen 
neuen Dienstvertrag mit ihnen ab, aber es handelte sich 
nur noch um ein sehr lockeres Band, das ihn nun auch 
nicht mehr hinsichtlich des Hauptwohnsitzes an Nürnberg 
fesselte; an entschiedenen Zerwürfnissen mit dem Rat fehlte 
es nicht.*) Martin Mayr steht seit 1455 in kurmainzischen 
Diensten. “) Am längsten hält sich offenbar Heinrich Leubing, 
der erst 1463 die Stadt verlässt, nachdem ihm die letzten 
Jahre durch Zerwürfnisse mit den Behörden sehr verbittert 
worden waren.?) Die moderne Art bringt offenbar in 
Konflikt mit den konservativen Regenten, natürlich freilich, 
ohne dass man zunächst sehen kann, wieweit die Abneigung 
direkt gegen die humanistischen Bestrebungen gerichtet 
sind. Als Heimburg 1451 die Stadt Nürnberg in Wien 
vertritt, da sendet der Nürnberger Rat am 2. Januar ein 
Schreiben an Heimburgs Gesandtschaftsgenossen Muffel, in 
dem die Worte sich finden: ‘Item wir /chicken euch auch 
hiemit Ouidium de amore, den gebt doctor Gregor vorge- 
nant.’*) Indessen handelt es sich hier gewiss nicht um 
eine humanistische Regung des Rates, sondern um die 
Ausführung eines Heimburgischen Auftrages: Heimburg 
mochte des in seinem Besitz befindlichen Buches irgendwie 
benötigen, vielleicht zu Tauschzwecken, und hatte also 
wohl nach Hause geschrieben, man möge es der nächsten 
amtlichen Sendung an ihn beifügen. Eine eigentliche 
i) Joachimsohn, Heimburg 8, 151. 
2) ADB. 20, S, 115. 
3) Loose a. a. O0. 8. 59. 
A Joachimsohn. Heimburge S. 101. Anm.
	        
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