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noch einige Strafbestimmungen gegeben gegen alle, die den kaiserlichen
Befehlen zum Trotz das Kloster in seinen Rechten beeinträchtigen
würden.
Das Schottenkloster zu St. Ägydien gehörte dem Benediktiner—
orden an, also dem ältesten Mönchsorden, der überhaupt im Abendlande
gegründet wurde. In unserer Zeit, d. h. also in der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts, oder nur wenig später kamen nun aber auch
andere Mönchsorden nach Nürnberg. Es war damals die Zeit, da
die Bettelorden entstanden, die Orden der Franziskaner, auch Minder—
brüder oder Minoriten genannt und der Dominikaner (der Prediger—⸗
Orden), die in treuer Nachahmung des armen Lebens Jesu und der
Apostel, sich aller irdischer Habe entschlugen, und durch ein elendes
Erdenwallen in Armut und Entbehrung die himmlischen Güter zu er—
ringen trachteten. Ungleich den alten Eremiten, die sich in Wälder
und Wüsten flüchteten, und ungleich den übrigen Klosterbrüdern, die
im Besitze großer Einkünfte ein gemächliches Leben führten, und deren
Äbte als Reichs- oder Lehensfürsten über Vasallen geboten, standen
die Bettelmönche mitten im Gewühle des Lebens. Sie wanderten wie
die ersten Jünger Jesu „ohne Stab, ohne Sack, ohne Brot, ohne Geld“
in Kutte und Sandalen durch das Land, stets bereit, im Dienste des
Papstes zu wirken, sei es als Glaubensboten und Kreuzprediger, sei es
als Ketzerrichter und Bannverkündiger, sei es als Kundschafter, als
verschwiegene Boten, als Erheber von Ablaßgeldern, Kirchenzehnten,
Peterspfennigen und kirchlichen Gaben. Durch ihre Thätigkeit und
eifrige Bemühung wurden die Grundsätze von der göttlichen Gewalt
des Oberhirten in Rom auf alle Weise in die Vorstellungen der Menschen
geleitet und die Vovlker zum duldenden Gehorsam unter die 'Gebote
Roms gebracht.
Das Popsttum erkannte auch bald, welch mächtige Stütze es in
den beiden allzeit kampffertigen Mönchsorden besaß. Daher wurden
sie auch durch Freibriefe mit großen Vorrechten begabt, der Jurisdik⸗
tion der Landesbischöfe enthoben und unmittelbar unter die Kurie
gestellt. Namentlich die Mittoriten besaßen das Herz des Volkes, an
dessen Leiden und Freuden sie teilnahmen und wirkten daher haupt—⸗
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vertraute man lieber ein tiefes Geheimnis an, als den Orisgeistlichen.
Sie waren die Gewissensräte und geheimen Beistände des gemeinen
Mannes, mit dem sie an Bildung und Lebensgewohnheiten auf gleicher
Stufe standen. Die Dominikaner widmeten sich vorzugsweise den
Wissenschaften, füllten allmälig die Lehrstühle auf den Universitäten
und zählten die größten Kirchenlehrer (Thomas von Aquino u. a.)
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