Objekt: Die Am heiligen Palm-Tag Von der Hand Jesu Seelig-errungenen Siegs-Palmen Einer Gott-gelassnen Jesum liebend/ und von Ihme wieder-geliebten Wittwen-Seele/ Der Erbarn und Ehrn-Tugendsamen Frauen. Susannae Magdalenae/ Deß weyland Erbarn und Fürnehmen Johann Caspar Eyrichs Seelig- nachgelassnen Ehegattin. Welche gebohren Ao. 1623. den 6. Novembris/ und hinwieder seelig aus dieser Welt geschieden/ Sonntag den 20ten Martii/ war der heil. Palm-Tag/ gegen Abend/ unter dem Vesper ausläuten

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noch einige Strafbestimmungen gegeben gegen alle, die den kaiserlichen 
Befehlen zum Trotz das Kloster in seinen Rechten beeinträchtigen 
würden. 
Das Schottenkloster zu St. Ägydien gehörte dem Benediktiner— 
orden an, also dem ältesten Mönchsorden, der überhaupt im Abendlande 
gegründet wurde. In unserer Zeit, d. h. also in der ersten Hälfte 
des 18. Jahrhunderts, oder nur wenig später kamen nun aber auch 
andere Mönchsorden nach Nürnberg. Es war damals die Zeit, da 
die Bettelorden entstanden, die Orden der Franziskaner, auch Minder— 
brüder oder Minoriten genannt und der Dominikaner (der Prediger—⸗ 
Orden), die in treuer Nachahmung des armen Lebens Jesu und der 
Apostel, sich aller irdischer Habe entschlugen, und durch ein elendes 
Erdenwallen in Armut und Entbehrung die himmlischen Güter zu er— 
ringen trachteten. Ungleich den alten Eremiten, die sich in Wälder 
und Wüsten flüchteten, und ungleich den übrigen Klosterbrüdern, die 
im Besitze großer Einkünfte ein gemächliches Leben führten, und deren 
Äbte als Reichs- oder Lehensfürsten über Vasallen geboten, standen 
die Bettelmönche mitten im Gewühle des Lebens. Sie wanderten wie 
die ersten Jünger Jesu „ohne Stab, ohne Sack, ohne Brot, ohne Geld“ 
in Kutte und Sandalen durch das Land, stets bereit, im Dienste des 
Papstes zu wirken, sei es als Glaubensboten und Kreuzprediger, sei es 
als Ketzerrichter und Bannverkündiger, sei es als Kundschafter, als 
verschwiegene Boten, als Erheber von Ablaßgeldern, Kirchenzehnten, 
Peterspfennigen und kirchlichen Gaben. Durch ihre Thätigkeit und 
eifrige Bemühung wurden die Grundsätze von der göttlichen Gewalt 
des Oberhirten in Rom auf alle Weise in die Vorstellungen der Menschen 
geleitet und die Vovlker zum duldenden Gehorsam unter die 'Gebote 
Roms gebracht. 
Das Popsttum erkannte auch bald, welch mächtige Stütze es in 
den beiden allzeit kampffertigen Mönchsorden besaß. Daher wurden 
sie auch durch Freibriefe mit großen Vorrechten begabt, der Jurisdik⸗ 
tion der Landesbischöfe enthoben und unmittelbar unter die Kurie 
gestellt. Namentlich die Mittoriten besaßen das Herz des Volkes, an 
dessen Leiden und Freuden sie teilnahmen und wirkten daher haupt—⸗ 
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vertraute man lieber ein tiefes Geheimnis an, als den Orisgeistlichen. 
Sie waren die Gewissensräte und geheimen Beistände des gemeinen 
Mannes, mit dem sie an Bildung und Lebensgewohnheiten auf gleicher 
Stufe standen. Die Dominikaner widmeten sich vorzugsweise den 
Wissenschaften, füllten allmälig die Lehrstühle auf den Universitäten 
und zählten die größten Kirchenlehrer (Thomas von Aquino u. a.) 
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