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alles gut, in deß fein und namen foldhs angefangen wurdet, zuverhindern,
wie ir eu dann felbS auß dem zuerinnern Habet, das euch daß ende eurs
furnemens auf heutigen tag etwas weitläuftig und noch gang unbekandt
ift, Jo muß ye daneben ain jeder ob er wol Kain Hrijft oder ime daß wort
gottes, daß den oberkeiten gehorfam zu laiften auflegt, nit bekannt were,
Frey und untviderfprechlih bekennen, daZ ein yYeder menfH auf erd ainem
Höhern gewalt al8 feiner oberfeit underworfen fein fol, dann wie were
doch fonft möglich, audy under den Haiden, zugefhweigen den AHriften, menjdh-
liche rechte, ordnung und ain beftendig mweßen zuerhalten. Nun bekennt
aber felbft, fieben freund und DHriftenliche mitbruder, mit was AHriftenlichen
dein fid doch bedecken Iaß, alfo wider alle oberkeiten zuvor one wiljen
N. ©. M. unjers allergnädigften Herrn, den ye ain yeder des reich8 under-
!ban für feinen rechten ordenlichen herın und obern von gott verordent
arfennen und annemen muß oder iver M. ftatthalter deß reihs mit
ainem foldjen gewalt zu Handeln und nit allein die fhuldigen oder firaf-
lichen, fonder au die gang unfoHuldigen und unftraflihen, fo ir leben lang
fain8 pöjen beruchtigt oder ubermunden fein und alfo freund und veind,
zut und poß, on undfheid mit gewalt anzugreifen, umbzubringen , Zzuver=
derben, parthen, richter und urtheiler zu fein, unainigfeit, plutvergiefjen,
aufrurn und zertrennung alleß AHriftliden und burgerliden fridenk, den
doc gott zum Hocften lieb, zuverurfachen, alle oberfeit fiillfHweigend zU-
vertilgen und fovil merdklichs fhadenß der feelen und leibE under ainem
zuten [Hein zuverurfadhen. Welcher menfh, der auch ain fungklein Hriftlihs
verftandB hat, will doc dafır Halten, daß Jolds gott follte zu gefallen
raichen. Ermelft umb gottswillen eurer felbS und fovil taußent Hriftlicher
perfonen, die ainen groffen theil untviffent in diefe ferligkeiten gefurt wers
den, hohen verlufft der feefen und leibE und neben den, wie gott der all-
medhtig, die fo er alfo fur ain inftrument und gaiffel feines zorn8 gegen
andern gepraucht, im ende auch ftrafen wirdet, Laljt eu das elendt zu
gott durd) die Himel dringend, flehen und rufen fovil armer, efend, from-
mer perjonen, die gern frid und rue Juchen, die lieber bei iren gutern,
hauß, hof, weib und Kindern wern, dann diefer pharaonijdhen elendt
inecht{haft anzuhangen, erparmen und zu Herben geen, Yaflt da3 bver-
gangen farn, Gedenckt das zukunftig und wie furobin oain Hriftenliher
wege zu eurm und der euren heil Zzuwandern fey. Sucht in diejer eur
handlung, weil ir die für Hriftenlich achtet, nit euern, fonder des gemainen
man& und aller teutfjden land nuß und wolfart, befleufft euch der mittel,
die zu frid und AHrijtenlicher ainigkeit. und nit zur auffrur und dem hHöcH-
iten verderben. furderlidh fein, fo ftelen wir in Keinen zweifel, got der al-
mechtig wer aud) eurn rate und AHriftenlig furnemen beywonen, fierd und
fraft geben und ob euch Ddiefe Handlung ye zufower und weitleuffig vor
augen erfcheynen wollt, wie fie aud) warlidh, groß, tapfer und widtig it,
jo mögt ir eu darin fromer, Hriftenlidder und verftendiger perfonen und
üende, der ir unfer8 verhoffens im reich noch vil, die e8 getreuligh und
gut meynen, finden werdet, rat und weifung geprauchen, allein daß ir
die fuchet und meinet, die den Friden mer dan den unfriden, mer das Heil
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