Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1910 (1910 (1911))

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Gemeindevertretung und Verwaltung 
Seit der Begründung des Amtes (1. Januar 1900) hat Dr. Bue chel das Amt geleitet. 
Bei Einrichtung der Stelle stand dem Direktor nur Jl Sekretär zur Seite; bei Schluß des Jahres 
1909 bestand das Bureaupersonal aus 6 Köpfen. Seit Juli 1907 war dem Leiter noch ein 
ständiger wissenschaftlicher Hilfsarbeiter beigegeben, nachdem bereits in den beiden Vorjahren 
eine wissenschaftliche Hilfskraft für die Arbeiten zur Landesausstellung vorübergehend eingestellt 
gewesen war. Aus dieser starken Vermehrung der Arbeitskräfte geht hervor, daß die Tätigkeit des 
Statistischen Amtes im Laufe der ersten 10 Jahre nicht unbedeutend an Umfang zugenommen hat. 
Von den wissenschaftlichen amtlichen Arbeiten Bue ch els ist an erster Stelle seine allge— 
meine Wohnungserhebung zu nennen, die in so eingehender Weise von ihm durchgeführt und 
berarbeitet wurde, wie es bis jetzt nur in ganz wenigen Städten geschehen ist“). 
Hervorzuheben ist weiter seine Beteiligung an den Arbeiten für die Sonderausstellung 
der Stadt bei der Jubiläums-Landesausstellung 1900. Sie bestand in Entwürfen für eine große 
Anzahl von graphischen Darstellungen, in der Bearbeitung des Berichtswerkes „Stadt Nürn— 
berg. Das städtische Verwaltungswesen“ und in der Abfassung des Katalogs für die Verwal— 
tungsabteilung der städtischen Sonderausstellung. 
Ferner sind folgende Arbeiten zu erwähnen: Theaterverhältnisse in 23 größeren Städten, 
1903; Anlehenswesen in deutschen Großstädten, 1907; die städtischen Orchester in Aachen, 
Chemnitz usw., 1908. 
Endlich ließ Busechel sich die Herstellung des Verwaltungsberichts der Stadt besonders 
angelegen sein. 
Bom Tode Direktor Busech els an bis zum Schlusse des Jahres wurde das Statistische 
Amt in Stellvertretung durch den damaligen wiss enschaftlichen Hilfsarbeiter Dr. Otto Pe trenz 
geleitet. Die erledigte Direktorstelle wurde durch Beschlüsse der beiden städtischen Kollegien 
vom 2. und 6. Dezember dem ständigen Mitarbeiter beim Kaiserlichen Statistischen Amte 
Dr. Maximilian Mey er vom J1. FJanuar 1911 an übertragen. 
Das ständige Perssonal des Amtes bestand am Schlusse des Berichtsjahres aus 1wissen⸗ 
schaftlichen Hilfsarbeiter, 2 Offizianten, 1 Funktionär, l Assistenten und 2 weiteren Hilfskräften. 
Die Bibliothek des Amtes erhielt, vorwiegend im Tauschwege, einen Zuwachs von 
804 Bänden; sie umfaßte am Schlusse des Jahres 3 633 (2 829) Bände, bestehend aus statistisch⸗ 
und nationalökonomisch-wissenschaftlichen Werken, aus Veröffentlichungen staatlicher und städtischer 
tatistischer Amter und aus Verwaltungsberichten, Rechnungen und Voranschlägen von Städten. 
Am 285. Mai verließ das Amt die bisher seit der Begründung benutzten Amtsräume 
(Cheresienstraße 7) und siedelte in das städtische Anwesen Winklerstraße 22 über. Schon seit 
langem hatten sich die Raumverhältnisse als vollständig ungenügend erwiesen. Aber auch die 
neuen Räume befriedigen noch immer nicht die zu stellenden Anforderungen. 
Die wichtigsten Aufgaben des Amtes im Berichtsjahr waren die Herausgabe des Sta⸗ 
tistischen Jahrbuchs und die Durchführung der Volks- und Wohnungszählung. 
Statistisches Jahrbuch. Am 26. Oktober und 2. November 1009 hatten die 
städtischen Kollegien beschlossen, an Stelle der in der letzten Zeit nicht mehr erschienenen Sta⸗ 
tistischen Monatsberichte ein Statistisches Jahrbuch, erstmalig für das Jahr 1909, treten zu lassen. 
Ursprünglich war beabsichtigt worden, nur eine Zusammenstellung von MWonatsziffern 
der wichtigsten Gebiete der städtischen Verwaltung zu bringen, etwa in dem Umfang der früheren 
Monatsberichte. Im Laufe der Arbeit aber gestaltete sich der Plan des Buches grundsätzlich 
um. Einerseits wurden Monatszahlen nur da gebracht, wo sie charakteristische Bedeutung haben, 
anderseits wurden zur Vergleichung in der Regel die Zahlen der letzten 10 Jahre hinzugefügt. 
Weiterhin wurde der Grundsatz befolgt, möglichst viele statistisch erfaßbare Gebiete des Nürn— 
berger Lebens zu behandeln, soweit sie für die Praxis oder die Wissenschaft Bedeutung haben. 
*P Carl Buechel, Ergebnisse der allgemeinen Wohnungsuntersuchung in Nürnberg 1901/ o2. Nurnberg 1906.
	        
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