104 —
wesen Färberstraße 10 am 26. März 19223 zustande. Sie bedeutet eine
vesentliche Erleichterung der Verwaltungsgeschäfte und fördert die
Zusammenarbeit mit den einzelnen Nebenstellen, in denen ja längst
Wohlfahrts- und vn vereinigt waren.
Jn das Anwesen Färberstraße 10 sind vom gleichen Zeitpunkte
ab auch die früher den beiden Zentralen anpegliederten Bezirksstel-
len "” Altstadt ” verlegt und dort vereinigt worden. '
‚. Die vereinigten Zentralen des Wohl fehrte-. und des Armenamtes
führen nun die Bezeichnung ” Städt. Yohlfahrtsanmt
Abteilung für wirtschaftliche Für-
sorge-Zentrale- ", Damlt hat des bısherige " Armen-
amt " aufgehört als solches zu testehen. Jeder Bezgirksstelle des
Vohlfahrtsamtes ist ein Bezirkswohlfeahrtsausschuß beigegeben,der
aus einem Mitglied des Stadtrates(als Vorsitzenden) ‚ einem Mit-
zlied des Armenrates und dem Leiter der DBezirksstelle besteht.
Diese Ausschüsse befinden über jene Unterstützungsanträge, deren
Erledigung der Zuständigkeit des leitenden Beamten der Sesirks-
stelle entfrückt ist. Sie entscheiden über Beschwerden gegen die
Verfügungen der Amtsleiter, Die Ausschüsse halten regelmäßig jede
Woche oder alle 2 Wochen ihre Sitzungen in den Bezirksstellen ab,
Allgemeine Hilfssktionen, Der ersten, bereits im Vorjahre auf
Srund der Vorschriften des Staatsministeriums für Landwirtschaft
Jurchgeführten Kartoffelverbilligun g sak-
te1om folgte für die Zeit vom 1. rt bıs 31, Mai 19% eine
weitere, Die Gesamtkosten dieser II, DEE
beliefen sich auf _ 602 200 # und wurden zu 2/3 vom Staat ersetzt.
Jm Gegensatz zur _ 1. VerbiLES wurden Gutscheine nicht hinsusge-
geben, die Verbilligung orforgte vieimehr in_bar. Sie betrug für
den Ztr. Kartoffeln 40 4. Verbilligt wurden 15 055 Ztr.: 1
Vom 1. April bis 15, August 1922 fand ebenfalls auf Grund Ent-
schlieSung des Stastsministeriums für Landwirtschaft eine II. Ver -
billi 8 ungsaktion für Brot _statt, die spä4-
ter als III. Brofyerbilligung bis Ende Oktober verlängert wurde.
Die Teilnehmerzahl an der II. Brotverbilligung beLTYS im Tagesdurch-
schnitt 10 948 Personen, jene an der IIL. Brofverbilligung (16. August
bis 28. Oktober) 13326 Personen. _ N |
Der Gesamtaufwand für die II. Brotverbilligung beziffertse sich
auf 1 471 337 X, wovon der Staat 735 663 M ersetzte. Der Gesamtauf-
wand für die II. Brotverbilligung betrug 1 559 2353 M, der Anteil
des Staates 1 039 489 KH.
‚__ ‚An der Kartoffelverbilligung somohl als auch an der Brotver-
billigung nahmen neben den Unterstützungsempfängern des Wohlfahrts-
amtes auch die ES DER EtES und Kriegerhinterblisbenen sowie
lie in laufender Unterstützung der Erwerbslosenfürsorge stehenden
Personen teil, Den in laufender Unterstützung MT ACeDpEISES ste-
henden Br dür 13i06h wurde nur die Kartoffelverbilligung zewährt ‚weil
sie ohnehin Brot in natura erhalten. 5
Auf Grund des Stadtratsbeschlusses vom 23, April 1922 wurde
für die Kinder der am Metallarbeiterstreik beteiligten oder im Zu-
sammenhang damit N ESSperT LEN Nürnberger Arbeiter eine Brot-
and Kartoffelverbilligungsaktıon.
durchgeführt. Es erhielten Kinder jener Arbeiter, die länger als
4 Wochen ohne Arbeitseinkommen und nur auf die Streikunterstützung
der Verbände angewiesen waren, pro Woche 10 X. Die Muse ung, 056
ser Unterstützung ea durch die Arbeiterverbände in Verbindung
nit der Auszahlung der Streikunterstützung, Die Auszahlung der Ver-
billigungsbeträge für Kinder nicht-organisierter Arbeiter übernahmen
jas Wohlfahrtsamt und seine Nebenstellen. Der Gesamtaufwand betrug
668 984 M; Kinder in besonderer Notlage befindlicher streikender
Arbeiter erhielten außerdem N el un gr Stücke und Gutscheine für
Mehl. Es wurden 21,45 Ztr. Mehl. verteilt. .
Die sußerordentlich starke Erhöhung der Preise für alle Lebens-
bedürfnisse erforderte im September und ın den Folgenden Monaten
422 Durchführung einer Winterhilfsesmaßnahme fü