Volltext: Hans Sebald Beham

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Der fünfte Artikel gibt im Widerspruch mit dem zweiten, 
worin die Besorgnis ausgesprochen wird, dass sich viele. Leute 
„auss fürwitz oder leichtfertikait zu Inen. thum wurden, vnd von 
Inen gelegenhait Irer opinion erfarn vnd wissen wollten“, als 
weiteren Grund der Ausweisung an, es seien „auch die drey maler 
so verhasst, das zu besorgen, ob sie wol hie gelassen wurden, das 
sie mit der zeit entleibt werden möchten.“ 
Zum sechsten würde es. eine unerträgliche Last sein, wenn 
man nicht mehr der Gemeinde, sondern einem jeden einzelnen 
Irrigen besonders predigen und ihn belehren müsse. 
Die extremen Meinungen der Maler fallen viel weniger Karl- 
stadt und Müntzer, als dem radicalen Aufrührer Pfeiffer zur Last, 
Dieser entlaufene Cisterciensermönch brachte gegen Müntzers 
Willen in Thüringen den offenen Kampf zum Ausbruch, riss den 
widerstrebenden mit sich fort und unternahm einen räuberischen 
Beutezug ins Eichsfeld. Die Gütergemeinschaft, welche sie, sich 
auf Apostelgesch. IV, 32 stützend, als Grundlage des neuen Staates 
verkündigt hatten, wurde nun durch Plünderung der Kirchen, 
Klöster und der Schlösser des Adels gewaltsam eingeführt. 
Seit 1522 stand Karlstadt mit Müntzer in Verbindung. Die 
reformatorischen Bestrebungen dieser beiden waren mit mystisch- 
theosophischen Ideen verquickt. Müntzer hatte wesentlich Johann 
Taulers Mystik in sich aufgenommen und in eigener Weise weiter 
ausgebildet. Trotz ihrer Annäherung stimmten sie durchaus nicht 
in allen Stücken überein, so z. B. verwarf Bodenstein die Eleva- 
tion der Hostie, während Müntzer sie beibehielt. Müntzer spricht 
vom Abendmahl in seiner eigenthümlichen mystischen Weise; 
Karlstadt dagegen steht in seiner Auffassung von dem Wesen und 
der Wirkung des Abendmahls mit Zwingli und Ökolampadius auf 
gleichem Boden. Karlstadt, welcher in seinen Thesen gegen Eck 
noch die Verdammnis der ungetauften Kinder behauptet hatte, 
verwarf 1524 die Kindertaufe!) und näherte sich den wider- 
täuferischen Ansichten Müntzers und der Zwickauer Propheten. 
Beide, Müntzer und Karlstadt, hielten an der Gottheit Jesu Christi 
fest. Karlstadt, welcher nur in Glaubenssachen und im Gottesdienst 
der Gemeinde das Recht zusprach, selbstständig die Misbräuche 
abzuthun, lehnte dagegen jede Betheiligung an politischer und 
socialer Selbsthilfe ab. 
nicht unterbrochen werde, ward M. Sebald Haiden sogleich zum Schulmeister 
yegen Sebald ernannt und alsbald hierzu im Rathe verpflichtet.“ ; 
Hieraus ergibt sich, dass das Verhör und die Verbannung der drei Maler, 
welche erst nach der Ausweisung des Magisters Johann Denck erfolgten, nicht, 
wie Baader meint, im Jahre 1524, sondern Ende Januars oder Anfang Februars 
1525 stattgefunden haben müssen. 
*) In seiner Schrift vom Jahr 1525, „Anzeig etlicher Hauptartikeln christ- 
licher Lehre“ rühmt er es als ein Verdienst um den Glauben, wenn einer „die 
Tauff bis auf die Zeit wegert vnd denen wegert, so nit glauben bis sie Glau- 
bige sein worden.‘ — Müntzer beschränkte sich auf die Theorie; es lässt sich 
Jurchaus nicht nachweisen, dass er die Taufe an Erwachsenen vollzogen habe.
	        
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