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Institut ins Leben: „Das bayerische Gewerbe-
museum‘‘. Durch die grossartigen Beiträge, welche von
den Fabrikbesitzern Reichsrath Freiherr Dr. von Cramer-
Klett und Lothar von Faber, später ebenfalls in
den Freiherrnstand erhoben (beide durch grossartige Stif-
tungen um die gewerblichen und industriellen Interessen
der Stadt hochverdient), wie durch die Staatsregierung,
die Gemeindebehörden der Stadt und den ganzen Handels-
und Gewerbestand derselben, dann von vielen anderen,
besonders gewerbtreibenden Städten Bayerns wurde das
Gründungskapital beschafft und das Institut konnte als
gesichert fundirt eröffnet werden. Ausserdem verdankt es
auch dem durch seine Bestrebungen für Hebung der Industrie
seiner Vaterstadt hochverdienten Director des Nürnberger
Gewerbevereins Kommerzienrath J. G. Kugler, sowie
dem Kommerzienrath W. von Puscher besonders thä-
tige Unterstützung. Zum Leiter der Anstalt wurde Dr.
Stegmann aus Weimar, eine künstlerisch und technisch
gebildete und erprobte Kraft ausersehen.
Die Thätigkeit des Gewerbemuseums ist eine wohlgeordnete
and wirksam ineinandergreifende. Ausser dem praktisch-unterrichtenden
Einfluss, den es durch Ausstellung kunstgewerblicher Erzeugnisse
älterer und neuerer Zeit aus verschiedenen Ländern und Kultur-
perioden ausübt, giebt es durch die Einrichtung verschiedener Lehr-
kurse, wie u. A. in der Galvanoplastik und sonstigen industriellen
Zweigen strebsamen jungen Gewerbsleuten Gelegenheit zu technischer
Ausbildung und belehrt in seiner Wochenschrift ‚,Kunst und Ge-
werbe mit dem Beiblatt ‚,Mittheilungen des bayer. Gewerbemuseums‘‘
durch Bild und Wort über alle neuen Erscheinungen in der in-
dustriellen Welt. Dazu kommen noch Vorträge über gewerbliche
Fragen und Gegenstände, welche von den Beamten des Museums
gehalten und sehr zahlreich besucht werden, Seit dem 25. September
1874 hat das Museum sein eigen erworbenes Haus in der Königs-
strasse und baut z. Z. ein Gebäude für seine permanente Ausstellung,
in welchem im Sommer d. J. eine internationale „Ausstellung von
Metallarbeiten stattfinden wird. (Siehe S. 62.)
Das Etablissement von J. G. Kugler, dessen Haus das
nachstehende Vollbild zeigt, steht unter den Fabrikations-
und Verkaufsgeschäften Nürnbergs in erster Reihe. Wir
erwähnen desselben deshalb ausführlicher, weil es in seiner
Reichhaltigkeit zugleich auch eine Uebersicht der Erzeug-
nisse des Nürnberger Gewerbfleisses, mit alleiniger Aus-
nahme der Spielwaarenfabrikation, darbietet. Im Jahre
1842 gegründet, hat es sich durch die rastlosen Be-