fullscreen: Schembartbuch – Nürnberg, STN, Will. I. 416. 2°

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dere durch den Umstand, daß dort von den Gelehrten die 
Grundlage der ganzen Angelegenheit am besten erforscht 
werden könne.*) Auch Luther stimmte dieser Ortswahl zu.'5) 
Die Zwischenzeit benutzte der Generalvikar, die Sache bei 
sich selbst zu verarbeiten. Anfang Dezember machte er 
Cuther, dem er noch eine Danksagung für die Zueignung 
der Schrift gegen Katharinus schuldete, bei dieser Gelegen— 
heit von dem Vorgefallenen Mitteilung, nicht ohne seine 
eigenen Erwägungen anzudeuten. 
Cuther erkannte in diesem Schreiben eine Aufforderung, 
seine Ausicht über die einzuschlagenden Wege darzulegen, 
wies aber dieselbe zugleich mit den Worten zurück: „Ich 
sage, Du bedarfst meines Rates nicht. Denn ich bin sicher, 
daß Du nichts wider das Evangelium thun oder zulassen 
wirst, wenn auch alle Klöster darüber zu Grunde gehen 
müßten“. Wie sein Freund, mißbilligt auch er durchaus 
das herausfordernde Verhalten der Mönche und das tumul— 
tuarische Verlassen des Klosters. Aber eine Rückberufung 
sieht er nicht für recht und gut an, wenn jene auch nicht 
richtig noch gut gehandelt haben. Auch hält Cuther die 
Macht des Freundes nicht für hinreichend, etwaige fernere 
Austritte zu verbhindern. Nach dem Beispiel des Cyrus 
gegen die Juden soll der Generalvikar gegen die unter— 
stellten Mönche verfahren. Selbst möge er inzwischen mit 
Jeremia im Dienste Babels bleiben, wie auch Luther Kutte 
und Ritus beibehalten wird. Martin weist ihn darauf hin, 
daß die wittenberger Vorgänge in ihrem grundliegenden 
Bestande lediglich die Konsequenz der von ihm gebilligten 
Schrift an Katharinus seien. „Wen wirst Du als Apostaten 
anklagen“, folgert er, „wenn Du hier die Freiheit lehrst 
und daß keine Fehltritte vorliegen, wie Du doch mußt?
	        
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