Volltext: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

12 
on der geschwornen maister des platnerhantwercks 
wissen schliessen darf, dass unter Mitwissen und Mit- 
wirkung dieser eine Aushändigung von Zeichen an ein- 
zelne Meister gestattet war, vermag ich unbedingt 
nicht zu entscheiden, jedoch erscheint es mir sehr 
unwahrscheinlich. Denn wo blieb die Kontrolle, wenn 
ein einzelner mit dem in seinem Besitz befindlichen 
Zeichen seine Arbeiten selber zeichnen konnte? Lässt 
sich also auch heute der tatsächliche Sachverhalt mit 
dem vorliegenden Material kaum mehr herstellen, so 
ist doch dieses Vorkommnis sicher ein Beweis dafür, 
dass im Innern des Handwerks eine sehr weitgehende 
Unordnung eingerissen war. Dabei blühte aber offen- 
bar das Handwerk nach aussen mit der alten Stetig- 
keit erfreulich weiter. 
Im Dezember 1513 kommen die Meister wieder ein- 
mal vor den Rat mit einem handl mit den lerjungen. Ihre 
Wünsche werden aber nicht erfüllt, sondern es soll bei 
Gesetz und alter Ordnung bleiben. Vermutlich handelte 
es sich um Vermehrung ihrer Zahl. Die Jahre 1514 und 
1515 bringen nichts Wesentliches zur Geschichte unsers 
Handwerks, wohl aber ist ein Verlass vom 11. IIT, 1516 
genauer zu betrachten. Wertvoll ist er für uns, weil 
er das Strafmass enthält, das auf den Verkauf eines 
ungeschauten Stückes gesetzt war: dy straff auf ein 
puss stellen, nemlich 20 ® alt auf ein yders stück, so 
ungeschaut verkafft wirt. Wie das Verhältnis zwischen 
diesem Strafmass und dem Preis eines Stückes war, 
lässt sich wohl kaum ohne Einsicht in eine Rechnung 
feststellen. Gegen früher ist eine Änderung in der 
Straffestsetzung eingetreten, vermutlich eine Erhöhung. 
Ferner wird auch der Dienstbetrieb der geschworenen 
Meister gegen früher geändert. Es wird eine für die 
Geschworenen und die Meister bequemere Arbeits-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.