Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1916 (1916 (1919))

Bauwefen 
darunter noch eine im Jahre 1915 eingestellte Hilfskraft (Cithograph) — nicht aus. Es 
mußte daher Ende August ein weiterer Hilfstechniker gewonnen werden. Dieser hat neben 
der Hilfeleistung bei Stadterweiterungsarbeiten auch die Gräberfeldereinteilung auf dem West— 
und Südfriedhof zu beaufsichtigen und die nötigen Pläne hierfür anzufertigen. 
Mit Aufbietung aller Kräfte und durch große Arbeitsfreudigkeit konnten trotz des 
wenigen Personals sämtliche Aufgaben erledigt werden. 
An neuen Baulinien- und Höhenlageplänen wurden 18 Stück angefertigt. 
Darunter beziehen sich einige auf die sehr umfangreichen Baulinienänderungen bei der neu 
entstehenden Anlage des „Bayerischen Hüttenwerkes, Friz Neumeyer A.G.“, östlich vom 
Nordostbahnhof beim sogenannten Klingenwäldchen. Dieses Werk umfaßt mit den Neu— 
erwerbungen ein Gelände von rund 45 Tagwerk. 
Zu den neu angefertigten 18 Plänen kamen noch 17 unerledigte aus den Vorjahren, 
so daß zusammen 35 gegen 29 im Jahre 1915 bearbeitet wurden. Davon treffen 23 (22) 
auf die Lorenzer Stadtseite, darunter 6 (8) auf die Altstadt, und 12 (7) auf die Sebalder 
Stadtseite, darunter 4 (5) auf die Altstadt. 
Von den 18 Plänen des Berichtsjahres ist für 8 das Instruktionsverfahren durch⸗ 
geführt worden; 6 mußten im folgenden Jahre weiterbehandelt werden, 2 wurden abgewiesen, 
ein Plan zurückgezogen und einer zurückgestellt. Von den aus den Vorjahren übernommenen 
17 Plänen wurden 9 verbeschieden, der Rest von 8 Stück war im nächsten Jahr weiter 
zu bearbeiten. Endgültig erledigt wurden sonach 21 Pläne; auf 1917 mußten 14 über— 
tragen werden. 
Stadterweiterungspläne größeren Umfangs wurden nicht angefertigt. Von den er— 
wähnten 18 Plänen bezogen sich 17 auf Baulinienänderungen größeren und kleineren Umfangs, 
Höhenlageänderungen, Wegauflassungen und deral. und einer auf Höhenlagepläne für bereits 
rechtskräftig festgesetzte Baulinienpläne. 
Zu den erwähnten Arbeiten kommen noch folgende. 
Unterhaltung des Fixrpunktnetzes, d.h. Versetzung von Ersatzpunkten an 
Stelle aufgehobener Firpunkte des Verzeichnisses, Bestimmung der Höhenzahlen der ersteren 
und handschriftliche Abänderung der Druckverzeichnisse. 
Prüfung von Baugesuchen und Bebauungsplänen. Insgesamt 
waren 120 (98) Stück eingelaufen. Die Prüfung hatte sich hierbei mit der Richtigkeit der 
Baulinien- und Höhenlageeinträge, ferner mit der Einhaltung der Vorschrift über das Bauen 
außerhalb der Ringmauern zu befassen. 
Von den 120 (08) Gesuchen entfielen 48 (53) auf die Lorenzer- und 72 (45) auf die 
Sebalder Stadtseite. Darunter waren nur 23 (31) Neubaugesuche. Diese geringe Zahl er— 
klärt sich, außer aus den Kriegsverhältnissen im allgemeinen, besonders daraus, daß von den 
Militärbehörden sämtliche Baumaterialien beschlagnahmt und nur in ganz begründeten Fällen 
so zur Erbauung von Fabriken, die Kriegsbedarf herstellen — freigegeben wurden. Die 
Privatbautätigkeit ist dadurch aufs äußerste eingeschränkt worden. 
Grundkaufangebote und Grundtauschgesuche. Diese waren nach vor— 
heriger Prüfung der Baulinienfrage auf Größe, Wert und Verwendbarkeit für städtische 
Zwecke zu beurteilen. Von den vorliegenden 69 (47) konnten 35 (5) zur weiteren Behand— 
lung anempfohlen werden; für die übrigen 34 (42) wurde die Abweisung beantragt. Die 
Vergleichszahlen zeigen, daß sich der Grundstücksmarkt gegen 1915 trotz der Kriegsverhältnisse 
etwas gebessert hat. 
Grundabtretungen. Davon waren 58 (54) Stück vorzumerken. Die Vor— 
merkung erfolgt nunmehr in den später näher beschriebenen Plan über die Kaufangebote.
	        
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