Volltext: Nürnbergs Bedeutung für die politische und kulturgeschichtliche Entwickelung Deutschlands im 14. und 15. Jahrhundert

183 
ipf 
aß 
er 
he 
nd 
h 
4 
itg 
zße 
yrf 
1 
48 
d⸗ 
de 
d 
isse 
jest 
vof 
In 
q⸗ 
fte 
mM 
Het 
stul 
9 
M 
43 
Versuch, das Klosterleben, das nach dem wittenberger Erlaß 
„wenn nicht geradezu als etwas Verwerfliches, so doch 
eben nur als ein um der Schwachen willen zu duldendes 
erscheine“, „mit dem Evangelium zu vereinigen“, so stehen 
solcher Behauptung einerseits die beiden letzten Sätze der 
wittenberger Proklamation, die gerade das Klosterleben 
gestalten und ausdrücklich Gehorsam fordern, und anderer⸗ 
seits die ersten sechs dieser Positionen entgegen, welche die 
Freiheit zum Austritt weiter nachweisen. Was man in 
Grimma that und wollte, glaube ich hinreichend dargelegt 
zu haben: nämlich den zu Tage getretenen Auswüchsen 
steuern. 
Außer diesen prinzipiellen Entscheidungen lag den 
Hätern die Wahl der Diffinitoren und endlich des Vikars 
selbst ob. Es war ein sogenanntes ordentliches Kapitel, 
zu dem man sich in Grimma versammelt hatte. Zunächst 
wurden als scrutatores vocum, welche die Wahlen zu 
leiten hatten, Besler und Güttel gewählt. Bei der darauf 
folgenden Bestimmung der vier Diffinitoren vereinigten sich 
die Vota wiederum auf jene beiden, den bisherigen magde—⸗ 
burger Prior und Melchior Myritsch. Am Ende des Kapitels 
mußte man sich über die Frage des Oberhauptes schlüssig 
werden: Linck wurde wiedergewählt, — ein Zeichen des 
Vertrauens, doppelt wertvoll in einer Zeit, wo Kaiser und 
Fürsten, Rom und römische Ordensleute seine Stellung und 
sein Werk untergruben, und dessen Wert Besler nur erhöhen 
kann, wenn er in seinem späteren Berichte von diesem 
Kapitel sagt: „Unser damaliger Vikar, Magister Wenzel, 
war selbst unter den Anhängern Luthers einer der vor— 
nehmlichsten“. 1092) Wie gewöhnlich fand nach Erledigung 
der Ordensangelegenheiten eine wissenschaftliche Disputation 
en
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.