Metadaten: Pia Memoria Oder: Christ-gebührliche Wol-verdiente Leid-Ehren-Letz- und Trost-Gedächtnüs Des Wohl-selig in Gott ruhenden Weiland Erbarn und Kunst-reich-Erfahrnen H. Melchior Schmieds ... Lauten-Musici/ [et]c. Welcher ... eingeschlaffen ... Bey angestellter Music-Kranz-Ubung/ seiner meist Viel-geliebtesten Freunde/ Hertz-werthesten Herren Scholaren/ und sonderbaren raren Lauten-Kunst-Liebhabern. Zu nochmahlig widerholten unvergeßlichen Ehren: Andenken des Wohl-seligen lieben Mannes ... beklungen und besungen/ in einigen schönen Sing- und Kling-Arien ... vorgestellet dessen drey gute Freunde

α 
Traͤger / so vieler Thur⸗ und Fuͤrsten⸗Seulen / dem Tod ein 
scharffes Gebott auferlegen / und also diesen theuren Mann 
unhingerafft zu lassen / haͤtten besehlen und Einhalt thun koͤn⸗ 
nen; Ach der selige fromme Schmiedt haͤtte nicht / nein / ach 
nein! noch lang nicht sterben daͤrffen. 
Und so klage ich demnach / und so klaget auch Ihr / Hoch⸗ 
werthe Herren nicht unbillig / uͤber den theuren Verlust / 
eines so raren und sonderbaren Mannes. 
Es ist kein Wunder / daß bey Euch / und unter Euch / zu 
diesem mal nichts / als lauter klaͤgliche Lamenten / und duͤste⸗ 
re Dis Noten / auf Euren Saiten⸗Choͤren sallen und er⸗ 
schallen; dann eben diese sind anjetzo die Zungen / welche den 
Trauer⸗ Prast Eures Hertzens / und die betruͤbte Sehn⸗ 
Seufzer / nach Eurem werthen Freund / ausreden und am 
Tage geben. U 
Ihr beklaget den unbarmhertzigen Sabichts:Raube 
des Todes / welcher Euren theuren Schmied / so ohne Unter⸗ 
schied dahin gerissen. Der da wohl recht wie ein sorgsames 
und arbeitsames Bienlein auf Erden bey Euch gewesen / wel⸗ 
ches in diesem Gallen ⸗bittern Leben / aus so vielen Kunst⸗ und 
Zugend⸗ Bluͤmlein / das suͤsse Honig solcher herrlich⸗ Excelli⸗ 
renden Wissenschafft / eines irrdischen Lob⸗ Namens heraus 
gezogen / gesogen / und als einen herrlichen Honig-Weben⸗ 
Schatz zusammen getragen. 
Allein die Bitterkeit des Todes / hat er nicht versuͤssen / 
die Umgaͤnlichkeit des Todes / hat er nicht heraus ziehen / 
und die Sicherheit fuͤr dem Tod / hat Er nicht zusammen tra⸗ 
gen koͤnnen. 
Ach so liege dann allhier recht Rlang⸗und Laut⸗los / du 
herꝛliches Rlang⸗ Instrument / dieweilen auch die weitbe⸗ 
ruͤhmte Kunst⸗Saͤnde deines Meisters / gantz Leb⸗ und Be⸗ 
wegnuͤs los in der Erde liegen muͤssen. 
uUnd nicht nur diese allein / sondern auch so viel fuͤrtreff⸗ 
liche Kunst-Meistere haben dieses eitle Nichts gefuͤhlet / wyt
	        
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