3
„A.
Ragiz). 3 Dieselbe Bezeichnung kommt auch noch in
einer zweiten Urkunde vor, welche in einem seltenen
Buche (Frölich Diplomatarium Garstense p. 200) ge-
druckt und in der Beilage mitgetheilt worden ist. * Uner-
mittelt ist wie die Verwandtschaft entstanden seyn mag.
Sodann gehört hierher, dass das Stadtsiegel von
Reitz, welches einen Löwen zeigt, * das alte Baben-
berger Wappen seyn kann, welches möglicher Weise
auch die Grafen von Retz geführt haben. Retz war
eine mittelbare Stadt, welche unter der Gerichtsbarkeit
der Grafen stand und daher kein eigenes Siegel führte,
sondern das ihrer Herren.” Der Babenbergische Löwe
(schwarz im goldenen Felde), wie ihn auch das
Bisthum Bamberg führt, hat die grösste Aehnlich-
keit mit dem burggräflich Nürnbergisehen; nur
die Beizeichen sind verschieden. Ungekrönt erscheint
er auch in den ältesten bekannten burggräßichen Sie-
geln und auf einem kostbaren Kupferbecken des Stiftes
Tepl in Böhmen. Nicht unwahrscheinlich ist es daher,
dass der Löwe im burggräflichen Wappen
von den Reizen herstammt, mit dem Burggraf-
thume selbst von diesen an die Grafen von Zollern
übergegangen. und daher ursprünglich der Babenbergi-
sche ist. Denn das alte Geschlechtssiegel der Grafen
von Zollern ist kein Löwe, sondern ein silbern und
schwarz geviertes Schild. In den handschrift-
Lchen Nachrichten Gabelkovers., 7? denen voller Glau-
3 vgl. v. Ludewig reliquige Manuscript. IV, 200. Kurz Beiträge
zur Geschichte von Oesterreich II, 512,
Beilage I.
* Das gegenwärtige Stadtwappen ist ein doppelschwänziger gekrön-
ter Löwe und man erzählt, König Ottokar hätte der Stadt den böhmischen
Löwen desshalb geschenkt, weil sie ihm ihre Thore freiwillig geöffnet
habe,
Schwabenspiegel S$. 36.
was uns Ulrich von Lichtenstein lehrt, .
Im Königl. Würtenbergischen Archive zu Stuttgart,