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überzeugt haben, dass diese Zeit zur Errichtung eines solch monu-
mentalen Bauwerkes unbedingt nötig ist. Eine Ueberhastung hätte
nur der soliden Ausführung geschadet und das wäre bei einem Bau,
der die Jahrhunderte überdauern soll, die grösste Thorheit gewesen.
So wurden denn die Arbeiten an der St. Peterskirche mit unermüd-
lichem Eifer, aber auch mit peinlichster Sorgfalt betrieben und genau
in der in Aussicht genommenen Zeit glücklich zu Ende geführt.
Schon die Fundamentierungsarbeiten für die ganz massiv aus-
zuführende Kirche, insbesondere für den Turm ‚erforderten geraume
Zeit. Hiebei war es von grossem Vorteil, dass der Baugrund ein
ausserordentlich guter war, indem bis auf 5 m Tiefe kein Grundwasser
auftrat. Die Fundamente wurden so gut gelegt, dass während des
ganzen Baues, selbst beim Turm, nicht die allergeringste Senkung
vorgekommen ist. Die ausführende Firma Weber & Körner bewies
aine grosse Umsicht dadurch, dass sie im Herbst 1898 ein mächtiges,
aus drei Doppelwänden bestehendes Gerüst errichtete, auf welchem
zwei 16 m breite fahrbare Aufzugskrahnen zum Heben der Werksteine
angebracht waren. Diese vorzügliche Vorrichtung hat sich im Laufe
les Baues auf das Trefflichste bewährt.
Nachdem während des Winters 1898/99 ein grosser Vorrat von
Steinen zugerichtet war, konnte im Frühjahr die Hochführung des
Baues mit aller Energie betrieben werden. Mitte Mai war die Höhe
des ersten Gesimses, im Dezember die des Hauptgesimses erreicht.
Sofort wurde mit dem Aufstellen des eisernen Dachstuhls begonnen,
auf welchen dann die hölzernen Dachsparren aufgelegt wurden.
Unter entsprechender Feierlichkeit, eröffnet durch . Choralblasen des
Posaunenchors St. Peter, fand am 17. März 1900 abends 6 Uhr
die Hebefeier statt. Aus dem Zimmermannsspruch, den der Palier
Christoph von der Höhe des Gerüstes sprach, mögen einige Verse
hier angeführt werden: ;
Voll Freude ich heut’ hier oben steh’
Und schau hinab aus dieser Höh’;
Gott Lob und Dank, so rufen wir laut,
Nachdem wir dies Haus so glücklich erbaut.
Nach vieler Müh ist es gelungen,
Zu bau’'n dies schöne Gotteshaus;
Es reichte ja seit langen Jahren
Das kleine Kirchlein nicht mehr aus
Die Kirche aber, die wir gebaut,
Dem Gottesdienst sei sie geweiht
Und jeder, der sie wird besuchen,
Der sei vom Unglück stets hefreit