fullscreen: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

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ihre Namen im himmel geschrieben sind, aufgemuntert hat, Zeugnis 
hon ihm, der die Mühseligen und Beladenen so gern erquickt und den 
Zeinen tröstend zugerufen hat: In der Welt habt ihr Angst, aber 
seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Seugnis wirst Du geben 
im Sinne des Apostels, der aus der Gefangenschaft heraus schrieb: 
Freuet euch in dem Herrn allerwege, und abermal sage ich: Freuet 
zuch! Moögest Du so vielen ein Führer werden zu den grünen Auen 
und zu den frischen Quell, davon es mit Recht heißt: „Hier wird 
ein Ceben mitgeteilt, das unaufhörlich ist und nie vorübereilt“. Das 
wird Dir um so besser gelingen, je mehr Du in Dir selbst den Geist 
der Freude nährst, so daß Du nicht unmutig und verdrossen, sondern 
mit herzlicher Bereitwilligkeit und aufrichtiger Freundlichkeit jedermann 
hegegneft, und man so an Dir einen Widerschein wahrnimmt von 
der in Jesu Christo aller Welt erschienenen Freundlichkeit und Leut— 
seligkeit Gottes unseres Heilandes. Freilich werden auch trübe Stunden, 
schmerzliche Erfahrungen Dir nicht erspart bleiben; aber wenn die— 
selben Deinen Mut niederbeugen wollen, wirst Du ihnen zu begegnen 
wissen mit dem männlichen Zuruf: „Weicht ihr Trauergeister, denn 
mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein.“ Keine Macht der Welt 
noch der Hölle wird Dich hindern dürfen, in der Stimmung zu ver— 
harren: „Ich freue mich im Herrn und meine Seele ist kröblich in 
meinem Gott.“ 
So nehmt denn Ihr, in dem Herrn Geliebte, Eueren Pfarrer und 
Seelsorger auf nicht als einen, der über die Gemeinde herrschen will, 
fondern als ein Vorbild der herde, nicht als einen, der herr sein 
wollte über Euern Glauben, sondern als einen Gehilfen Eurer Freude! 
Helft aber auch Ihr Alle, vornehmlich Ihr lieben Hausväter und Haus⸗ 
mütter, treulich mit, daß in Eurer Gemeinde Ehre wolhme, daß Güte 
und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen. 
Wohl der Gemeinde, da es also steht! Ja, wohl dem Volk, deß 
der Herr sein Gott ist! Amen. 
Nach dem Gemeindegesang: „O Jesu, Herr der Herrlichkeit ꝛc.“ folgte die
	        
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