Metadaten: Aus Heimat und Vaterhaus

da gabs saftige Eierbirnen und mehlige Frauen— 
birnen; die mußten wir auch nicht zahlen. Und die 
gekauften Birnen reichten nicht an deren Güte heran, 
auch wenn sie reifer gewesen wären, als es ihre 
weißen Kerne verrieten. Von dem bleichen Pfarr— 
herrn, unter dessen Dach wir für die Nacht unser 
Haupt niederlegten, ist mir am lebhaftesten die voll— 
ständige Schreinerwerkstätte im Gedächtnis geblieben, 
welche sich derselbe in einem oberen Stockwerk ein— 
gerichtet hatte. Wie kann ich ihn heute noch darum 
beneiden, wo ich mich an etwas mehr als an einen 
Kahn oder ein Pferd aus Holzrinde wage — wenn 
mir nur immer die Zeit reichte. Der Ausflug endete, 
kurz ehe wir wieder in unseren vier Pfählen an— 
gelangt waren, mit einem „Wasserspucken“, was das 
Ende jeder größeren Anstrengung und mit allen 
Reiseerinnerungen meines Vaters unzertrennlich ver— 
bunden war. Zum Dank aber für die genossene 
Gastfreundschaft wanderte mit einigen zierlich ge— 
schriebenen Zeilen sauber auf Papier pbllé gezeichnet 
(die Lichter wurden aus dem abgetönten Grund 
des Papieres ausgekratzt) eine Ansicht des Pfarr— 
hauses von Obereisensheim zum H. Pfarrer B., 
ein Teil der Ausbeute, welche bei keinem Ausflug 
fehlen durfte. 
Ich kann diese Schlafstube noch nicht verlassen. 
Da saß mehrmals im Jahre am Tisch der Büttner 
Pf. mit dem großen ledernen Schurzfell und dem 
Faßhammer im Gurt, vor dem Schlotterkrug Most 
— er faßte einen Liter — und einem mächtigen 
„Keil Brot“, wenn er nämlich den Most abgelassen 
hatte. Denn der Wein will behandelt sein. Diese 
ortsübliche Atzung war ihm neben der Bezahlung 
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