A.
DAS ALTE STADTWAFPPEN AN DEB
KAISERSTALLUNG UND DIE THÜRE
IM LANDAUER KLOSTER.
Taf. 69. Die Kaiserstallung, ein Gebäude auf dem Platze, wo die Wohnung
der ehemaligen Burggrafen aus dem Hause der Zollern stand, die aber
von Christoph von Leiningen 1420 durch Brand zerstört wurde, hat
ihre Benennung von dem Zweck, um dessen willen sie aufgeführt
wurde; Unterbringung der kaiserlichen Pferde. Eine Zierde des Ge-
bäudes ist ein Wappenschild mit gothischer Umrahmung, deren obe-
cer Theil der reichste ist, in einen Spitzbogen mit Knauf endigend.
Das Wappenschild führt den einfachen Adler zur Hälfte auf der einen,
auf der anderen Seite drei rothe und drei weisse Querbalken, welches
Wappen die Stadt Nürnberg im Gebrauch hatte, ehe sie noch den
Jungfernadler erhalten. Die heraldischen Ornamente um das Wappen
an der Kaiserstallung sind eine fein gearbeitete Skulptur. Als Un-
terschrift noch in den gothischen Rahmen liest man in alter Schrift:
angefangen . an . Sant . lienhartstag . in . den . 1.4.9.4 jar . und
an . Sant . lienhartstag . in. dem . 95 . jar . vollpracht.
Das Landauer Kloster entstand 1506, nach dem Willen des
Stifters, Matthäus Landauer, dessen Bild in ganzer Figur im kleinen
Rathhaussaale sich befindet, eine Versorgungsanstalt für 12 alte Män-
aer, desshalb auch Zwölfbrüderhaus genannt. Später wurde die Stif-
tung zum heiligen Geistspital übertragen. Seit 1834 wurde das Ge-
bäude der aus der früheren Kunstschule entstandenen Kunstgewerb-
schule überlassen und 1888 führte man ein neues Haus auf, in wel-
chem nun eine, theils der Gemeinde Nürnberg, theils dem protestan-
äschen Kirchenvermögen, theils dem Staate gehörige Gemäldesamm-
