3. Vereinigung im Saale des Goldenen Adlers 3 71
„werden wieder vor unseren Augen erstehen, Kunstgesang wird
Deines Meistergesangs ehrend gedenken!
So breche an in alter Pracht ein Tag im neuen Nürnberg,
gedenkend des großen Sohnes großer Zeit! Altnürnberg, Dir
gehört die nächste Sonnenrunde in der neuen Norisstadt!
Wollen wir sie einleiten mit dem Rufe: Das Gedenken an große
Zeit, aneifernd für alle kommenden Geschlechter, das Gedenken
an den treuen, biedern Bürger und Sänger, Altnürnberg, es
lebe hoch!“
Als nach dieser Rede das Hoch der Menge über den Platz
hinbrauste, entzündeten sämtliche Fackelträger sogenannte Bengalen,
welche die ganze Umgebung in rotem und grünem Lichte er—
glänzen ließen. Der von der Nürnberger Sängergenossenschaft
unter der Leitung des Kapellmeisters Koffka vorgetragene Chor:
„Deutschen Mannes Lied und Wort“ von Alfred Dregert schloß
die erhebende und volkstümliche Feier, welche wohl all den
Tausenden, die ihr beigewohnt haben, für immer treu im
Gedächtnis bleiben wird.
3. Vereinigung im Saale des Goldenen Adlers.
Nach dieser Feier vereinigten sich die Mitglieder des
Gesamtausschusses, die Gäste von auswärts und die aktiven
Mitglieder des Männergesangvereins zu einer geselligen Zu—
sammenkunft im Adlersaale. Für einen auserlesenen Stoff hatte
der Direktor des Brauhauses Nürnberg — Magistratsrat
Liebel — in liebenswürdigster Weise Sorge getragen. So
bemächtigte sich denn auch bald in gegenseitigem, freundlichem
Meinungsaustausch, bei den Gesangsvorträgen, die der genannte
Verein in reicher Anzahl und vortrefflicher Ausführung darbot,
hei den Liedern der ausgezeichneten Solisten Wilhelm Barth
und Georg Liebel eine fröhliche Stimmung der zwanglosen
und auserlesenen Gesellschaft.
Bürgermeister Dr. v. Schuh wies in einer bedeutungs⸗
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