Objekt: Hans Sachs

Hans Sachs. 
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Meist ihm verdanken, weil, was er gedichtet, 
Gefunden Gnade vor des Kaisers Augen? 
Jakob. Das ist unmöglich! 
Zweiter Meistersänger. Man sagt's allenthalben. 
Martin. Ich bitt cuch, werte Herrn, ums Himmiel willen, 
Verschweigt's nur ja vor ihm! 
Zweiter Meistersänger. Ei, das versteht sich, 
Wenn er's nur nicht wo anders her erfährt. 
Jakoh. Das glaub ich kaum, denn, unier uns gesagt, 
Er ist fast jeglichem ein Dorn im Aug', 
Der Meister Superklug. 
Zweiter Meistersänger. Er hat Talent, 
Das ist wohl wahr — allein““ 
Erster Meistersänger. Talent! — Talent! 
Wir brauchen kein Talent, Fabulaturam 
Soll er befolgen; die Aequivoca, 
Die Relativa und die blinden Worte 
Soll er vermeiden, keine Milben brauchen, 
Glatt singen soll er, das begehren wir, 
Nicht aber dabei zucken, wie er's thut, 
Das macht den Dichter und nicht das Talent. 
Talent kann jeder haben, aber nicht 
Das rechte Ohr und jene Sorgsamkeit, 
So uns die Fehler klüg vermeden lassen, 
Und die sprech ich ihm“ ab; er ist noch nicht 
Gesetzt genug, ihm macht vie Phantasei 
Zu vielen Schaden noch. 
Jakob (der erstaunt zugehbrt hat, zu Martin). Das ist ein Mann 
Von anderm Schrote als der Meister Sachs; 
Wenn man den reden hört, da lernt man was. 
Martin. Gefiel's Euch nicht, auf einen Augenblick 
Zu mir ins Haus zu treten? Gestern hab uch 
Ein neu Stückfaß gekauft, ein echt Getränkt, 
Dabei läßt wohl manch gutes Wort sich reden. 
Erster Meistersänger. Ba Ihr's erlaubt, so nehmen wir 
es an. 
Wenn Bacchus ruft, muß wohl posta folgen. 
Alle (gehen ab).
	        
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