660 Von mancherley Saͤften, Compoten
den blossen Saft abgiest, und denn vollends damit
verfaͤhrt, wie mit den Pflaumen, so ist es unver⸗
gleichlich.
Pflaumen⸗Marmelade.
Fuͤlle einen Topf voll der schoͤnsten und groͤsten
Ungarischen Pflaumen bis oben an, verbinde und
verklebe ihn fest, setze ihn in einen Kessel mit Was⸗
ser, doch daß das Wasser nicht hinein gehe, laß es
sechs oder acht Viertel⸗ Stunden kochen, nimm den
Topf wieder heraus, und giß den darinn sich befin⸗
denden Saft durch ein Haaren⸗Tuch, alsdenn nimm
so viel Zucker als du Saft hast, laͤutere ihn fein
sauber bis er spinnt, thue den Saft dazu, laß es
so lange kochen bis es steht, gieß es in ein Model,
und verfahre damit wie mit denen Quitten, du
kanst es auch farben wie die Aepffel. Wenn die.
Pflaumen recht weich und suͤß, nimmt man wohl
ven Saft allein, und kocht ihn so lange bis er sich
laͤst in Formen schlagen: es hat aber vielmehr Muͤ—
he, und dauret nicht anders als in Schachteln.
Marmelade von Pfi schen und Morellen.
Diese stellet man in einem Sieb uͤber siedend
Waffer, hernach ziehet man die Schaale oder Haut
davon ab, und thut die Kern heraus; bey denen
Morellen auch die Faͤßggen, so um den Kern herum
sitzen, schneidet das Fleisch in Schelben und wieget
es. So viel nun dieses ist, so viel thut man guten
durchgeschlagenen Zucker dazu, und setzet es uͤbers
Feuer,