c
ed
—αC
456 —
redigen Behauptung des Ritters, daß die Markgräflichen, wenn sie
nicht so erschöpft gewesen wären, Nürnberg auf „solchmahl“ erobert
hätten, dürfen wir keinen Glauben schenken. Die starke Reichsstadt
war nicht mit einem Handstreich zu nehmen.
So endete die Schlacht vor Nürnberg, in dem Nürnberger Walde
oder wie man sie sonst nennen will“) mit einer völligen Niederlage
der Nürnberger. Wie viele von ihnen das Leben verloren, ist nicht
mit Sicherheit festzustellen. Nach einer alten Nachricht bei Müllner
wurden insgesamt 488 Freunde und Feinde auf Nürnbergischen Fried—
höfen zur Ruhe bestattet. Die ältesten Nürnberger Chronisten zählen
etwa 300 Tote auf reichsstädtischer Seite. Wenn man bedenkt, daß
ein Teil der gefallenen Feinde sicher von den Markgräflichen selber mit—
genommen wurde, so dürfte der Verlust der beiden Gegner annähernd
etwa der gleiche gewesen sein. Gefangene scheinen die Nürnberger nur
wenige verloren zu haben, während dagegen schon am Tage der Schlacht
selbst deren einige aus den Reihen der Markgräflichen in die Stadt
gebracht wurden.
Es war ein heißer Tag gewesen, heiß nicht nur für die Käm—
pfenden, die zudem, wie namentlich die Markgräflichen, die vorhergehende
Nacht-nur wenig geruht hatten, sondern heiß auch durch die gewaltige
Hitze, die die Sonne an jenem Tage schon in aller Frühe herabsandte.
Lange hatten Felder und Fluren keinen erfrischenden Tropfen Regen
erhalten, die Wege waren in Staub verwandelt, Menschen und Vieh
erschlafften. So kam es, daß man nach der Schlacht von beiden Seiten
eine Anzahl Leute im Felde liegen fand, ohne Wunden, die in ihren
schweren Harnischen von Durst und Hitze erstickt waren. Die genaue
Tageszeit, wann die Schlacht stattgefunden, läßt sich nicht angeben.
Doch war sie aller Wahrscheinlichkeit nach schon einige Stunden vor
Mittag beendet. Viel weniger noch sind wir im Stande, den Ort des
Haupttreffens genau zu bezeichnen. Er muß wohl etwas in den Wald
hinein, hinter Lichtenhof, an der Straße, die nach dem jetzt beliebten
Ausflugspunkt der Nürnberger, dem Zollhause und von da weiter
nach Wendelstein führt, auf einer Waldblöße gesucht werden. Die
heimkehrenden Affalterbacher werden natürlich an der Regensburger
Straße, vielleicht beim Siechgraben von St. Peter, in den Kampf
gekommen sein.
Forts. folgt.
— —
) Ganz unrichtig ist die Bezeichnung „Schlacht bei Affalterbach“. die leider
durch ein Versehen auch in unsere Inhalisübersicht des 6. Kapitels hineingekommen ist,—