3DocSso·
Err HErr, ins Himmelreich kommen, sondern die de
86 thun meines — in Himmel. Da zeiget a de
manche seyn werden/ die 35 ihren HErrn neunen / und
ihn vor den wahren Ehrnst halten, daß sie ihn anbeten und
verehren. Ja weil das Wort HErr zweymahl stehet, daß sie
sauge deten. Und solche sollen doch nicht in das Himmelreich
on men sondern nur die, die den Willen thun meines Vaters
im Himmei, das ist, die wahrhafftig glauben, an den Namen
des eingebohrnen Sohnes GOttes. Und uͤber solche ergehet
demnach auch hier das erschroͤckliche und betruͤbte Urtheil: Sie
souen mein dibendmahl nicht schmecken. Odaß dieses Wort an⸗
heute mochte in alle Herzen der Evangelischen Christen recht tief
ngedrungen seyn, daß sie wahrhafftig darnach ringen moͤch⸗
ten wie sie nicht guch von solchen Genuß ausgeschlossen
bieiben, sondern desselben theilhafftig werden moͤgen ·
So ist auch mein — Wunsch dieser, daß das Wort,
nicht mein Abendmahi schmecken, anjezt recht tief in die Her⸗
En dringen, und jeder bey sich dencken moͤge: Ach HErr
FJESuU! schon zwanzig, dreyßig und mehr Jahre habe ich
den Gnadeuruff GOttes hoͤflich oder auch wohl groͤblich aus⸗
geschlagen, und mich zu den Genuß deines Abendmahls un⸗
kaͤchtig und unwurdig gemacht. Damit sie als arme gebeugte
Suͤnder gnadenhungrig zu JEsu kaͤmen, und sie der dι
Befehl des HErrn JEsu, sie einzuladen angehen moͤchte, da
es heißt: Gehet hin und ladet die Armen und Kruͤppel her⸗
in!Es ist ja noch Raum da⸗ Ach! es ist ja freylich etwas
gemeines, daß die meisten den Gnadenruff GOttes ausschla⸗
gen, und auszuschlagen pflegen, wenn er an sie ergehet. Und
st wohl mehr ais nur vermuthlich, daß auch hier in Nuͤrn⸗
berg ihrer viele denselben hereits ausgeschlagen haben, und
cwa noch ausschlagen doͤrfften. Es moͤchte ja vielleicht auch
au Nuͤrnberg das Sprichwort eintreffen; grosse Staͤdte,
groife Sunden, grosse Spoͤtter! damit nun aber dieses nicht
serner deschehen moͤge, so ruffe ich euch allen zu: Narnberg
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