Volltext: Das grosse Gastmahl, oder die geöffnete Tafel des Herzogs des Lebens, wurde in einer Gastpredigt über Psalm XXII. 27. in der Kirche zu St. Egydien in Nürnberg, am 2. Sonntage nach Trinitatis, einer Volckreichen Christlichen Gemeinde vorgehalten

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Os )ä St 5 
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lieben Seelen! habt ihr bleibende Worte GOttes bey euch? 
Nehmet dazu, wie viel hundert andere rdigten ihr in eu⸗ 
ren Leben gehoͤret: habt ihr aber ein bleibendes Wort GOt⸗ 
tes bey euch? Sind nun solche Seelen hier gegenwaͤrtig, wei⸗ 
che uͤberzengt sind: daß sie hißher kein bleibendes Wort GOt⸗ 
tes bey sich gehabt haben, sondern sich sesber heschuldigen und 
anklagen muͤssen: wie viele Predigten habe ich vergeblich ge⸗ 
hoͤret ? wie mancher Lehrer hat sich an mir zu Tode geruffen, 
und mude geschrien; solchen Seelen sage ich? es ist noch eines 
uͤbrig: JEsus der lebet noch, der himmlische Bater lebet noch, 
der strecket seine Hand noch nach euch aus, wann ihr nur zu 
ihm koͤmmen wollet? Es fuͤhlen manche, daß sie mit vielen 
Suͤnden ihre Eltern beleidiget, ihre Herrschafften betrubet, 
ihren Naͤchsten ehrgert die Bothen, welche sie so liebreich 
eingeladen, ver olget, und sich immer mehr der herrlichen 
Hochzeit des Lammes unwuͤrdiger gemachet. Aber es ist doch 
noch nicht zu saaͤt. Kommt nur zu JEsu ihr Suͤnder! sein⸗ 
Gnadent huͤr stehet euch noch offen. as ist meine Bitte an 
euch, lasset euren JEsum nicht langer vergeblich ruffen, lasfet 
ihn seine Gnadenhaͤnde nicht vergeblich nach euch ausstrecken, 
es ist noch fuͤr einen jeden Raum da, es gehoͤret dieses Wort 
auch fuͤr euch; Kommet herein zu den AXn JEsu, zu sei⸗ 
ner Gnadentafel! Entschließet euch zu kommen, und sprechet: 
weil er bittet, weil er locket, so will ich folgen, ich will mich 
aufmachen, und zu meinen Vater gehen, sonsten moͤchte es 
in Nürnberg vielleicht auch einmal heissen: ich wil einen Hun⸗ 
ger ins Land schicken, nicht einen Hunger nach Brod, vder 
Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HErrn. 
Amos 87 II. 
a Seelen weil ihr das Wort GOttes haht, so bitte ich 
euch um JEsu Chrisfi und um eurer Seeligkeit willen, suchet 
den HErrn, weill er zu finden ist, ruffet ihn an, wei er nahe 
ist. Der Gottlose lasse von seinen Wege, und der üebelichaͤ 
ter
	        
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