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J. Wie man in die Gemeinschaft mit JEsu kommt.
IJ. Wie man sich ernstlich entschliesset, bey Ihm zu bleiben.
Heiliger Vatter! heilige uns selbst in deiner Warheit, dein Wort
ist die Warheit! Laß dasselbe auch in uns an dem Tage, Warheit seyn
und bleiben. Es zeige seine Kraft an uns, daß die im geistlichen Tod
liegende Suͤnder aufgeweckt, und die Erweckten auf dem Weg zum
ewigen Leben fortgefuͤhrt werden. Amen!
FWe bemerken also eine ernstliche und seelige Entschliessung
bey dem Errn IEsu zu bleiben. Es folgt von selb⸗
sten, daß wer sich entschliesset bey IEsu zu bleiben, der muß
vorher zu ihm gekommen seyn. So finden wirs auch in unsern
Text. Der Apostel Petrus antwortete: HErr, wohin sollen wir ge⸗
hen? nachdem der Heiland zu den Juͤngern gesagt: wollt ihr auch wey⸗
gehen? Er predigte in den Land Israel hin und wider in den Synago⸗
gen, in dem Tempel und sonst, er bekam auch einen ziemlichen Anhang
Zuhoͤrer, von verschiedener Art. Einige kamen ums Brods willen, an⸗
dere Zeichen und Wunder zu sehen, andere aber sind ihm nachgefolgt
biß hieher. Unter diesen waren wieder dreyerley Leute, einige die nur
zu ihm kamen, aber wieder weggiengen, unter denen waͤhlie er 70. zu Juͤn⸗
gern besonders aber 12. zu Aposteln, die bestaͤndig bey ihm bleiben soů⸗
ten. Joh. 6. Es heist aber in dem 66, v. Von dem an giengen feiner
Juͤnger viel hinter sich, und wandelten fort nicht mehr mir ihmn. VDas
war eine betruͤbte Sache. Wie mag unserm treuen Heiland zu Muth
gewesen seyn? Leuten, denen er so viel Gutes gethan, welchen er den
Himmel versprochen, sie sollten es gut haben in Zeit und Ewigkeit, die
gehen hinter sich. Was mag wol die Ursache gewesen seyn? das Lei⸗
den! Deßwegen sagte JEsus zu den Zwoͤlffen: wolit ihr auch wegge⸗
hen? Darauf folgte die redliche Entschliessung Petri, im Ramen aller
Apostel: HErr! sage du uns selbst, wohin sollen wir gehen?
Dieser Entschluß setzt zum Voraus, daß sie zu ihm gekommen. Die
Historie ist jedermann bekannt, wie JEsus sie beruffen, ausgeruͤsset zum
Apostelamt, sofort ausgesendet, und nach der Ausgiesfung des Heil. d
stes in alle Welt zerstreuet. Sie waren also 1) gekommen zu FEfu, da
er seinen kraͤftigen Gnadenruff an sie ergehen lassen. Sie hatten ) den
Ruff gefolgt. Will man zü IEsu kommen, so muß man den Gna⸗
denruff der an einen ergeht, auch wuͤrklich folgen. Wo ich auf einen
Weg erst kommen soll, so muß ich nicht auf demselben seyn, kan auch nicht
eher fortschreiten. Wenn aber der Gnadenruff an die Suͤnder erheht⸗
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