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JA 
man mit dem freien Peritonealraum nicht in Berührung kam, Bei den mehr 
nach rückwärts und nach dem kleinen Becken zu gelegenen Abscessen war 
es dabei oft nöthig, das Peritoneum weithin vom Beckenboden abzulösen. 
Den Douglas-Abscessen habe ich schon seit langen Jahren besondere 
Aufmerksamkeit geschenkt und für ihre Eröffnung einen Weg eingeschlagen, 
der mir in 4 Fällen sehr gute Dienste geleistet hat. Ich habe nämlich mit- 
telst des parasacralen Schnittes mir den mit Eiter gefüllten Douglas freigelegt. 
Dabei war es interessant zu sehen, wie auch hier die entzündlichen Ver. 
änderungen des subperitonealen Fettgewebes die gleichen sind, wie bei den 
der vorderen Bauchwand anliegenden Abscessen, In einem der Fälle ent- 
leerte sich mit dem vorquellenden Fiter auch der gangränöse Wurmfortsatz 
mit Kothsteinen. 
Ueber die Technik der Eröffnung der im kleinen Becken (Douglas) sich 
bildenden perityphlitischen Abscesse durch den parasacralen Schnitt will ich 
mich hier nicht weiter verbreiten; ich verweise bezüglich derselben auf meine 
Mittheilung vom Jahre 1899, die in der Münchener medicinischen Wochen- 
schrift veröffentlicht worden ist, !) 
Bestimmend war für mich, dieses Verfahren einzuschlagen, einmal die 
Scheu vom Mastdarm aus vorzugehen, weil ich die Infektion der eröffneten 
Abscesshöhle durch eindringenden Koth fürchtete, dann weil mir die Frei- 
legung des Douglas ein übersichtlicheres und ausgedehnteres zu sein versprach, 
als bei der Incision vom Mastdarm aus, und drittens weil die Abscesse in 
meinen Fällen durchaus nicht so weit herabreichten, dass sie gut einer Incision 
vom Rectum aus zugänglich gewesen wären, Es ist ja freilich leicht, wenn 
der Abscess sich in Form einer grossen Geschwulst in den Mastdarm herein 
vordrängt, wenn er bis zur Prostata oder noch weiter herabreicht und die 
Ampulle ganz oder nahezu ganz ausfüllt, sodass der in den After eingeführte 
Finger sofort auf ihn stösst, ihn vom Mastdarm aus zu eröffnen. In solchen 
Fällen zaudere ich auch keinen Augenblick, die Incision vom Mastdarm aus 
zu machen. Aber auch da, wo es sich um kleinere Tumoren handelt, ent- 
schliesse ich mich dazu, nachdem ich durch die neueren Veröffentlichungen 
Langemak®*) Garre’s, Rotters?) etc, und auch durch eigene Erfahrung mich von 
der Einfachheit der Ausführung des Eingriffes und der verhältnissmässig kurzen 
Heilungsdauer nach demselben überzeugt und dabei auch die Scheu und Furcht 
vor einer Kothinfektion der Abscesshöhle mehr und mehr verloren habe. 
Immerhin kann aber diese Gefahr doch nicht ganz weggeleusnet werden. da 
') Ueber die Eröffnung der im kleinen Becken (Douglas) sich bildenden perityphlitischen 
Abscesse durch den parasacralen Schnitt. Von Dr. Carl Koch in Nürnberg, Münch. medic. 
Wochenschrift Nr. ı. 1899. 
?) Ueber die rectale Exploration und Incision perityphlitischer Exsudate. Von Dr. Oscar Langemak 
Beiträge zur klinischen Chirurgie. Bd. XXIX. Heft 1. 
#) Pathologie und Therapie der Douglasabscesse bei Perityphlitis. Deutsche med. Wochen- 
schrift 1900. No. 39 und 40. 
Zur Behandlung der acuten Perityphlitis Von Prof. Dr. Rotter. Archiv für klinische 
hirurgie 64. Bd., 2. Heft.
	        
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