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nicht, wenn es galt, durch Franken und den Nordgau vom
Rhein zur Donau zu gelangen, jene an der Grenze Ost—
frankens inmitten der Waldungen an der Pegnitz sich er—
hebende Felshöhe die Aufmerksamkeit auf sich lenken als
An wohlgeeigneter Platz für eine Königsstätte?
Im raschen Fluge haben wir zwei Jahrhunderte bis zur Zeit,
da Heinrich II. in seinem Bamberger Dom eingesargt wurde, an
uns vorüberziehen lassen. Die von Klostergeistlichen verfaßten Annalen
dieses Zeitraums wissen von manchem Ereignis zu melden, welches
sich in der Gegend von Nürnberg zugetragen hat, ohne daß sie ein
einzigesmal diesen Namen erwaͤhnen. Sie erzählen uns von den
oerschiedenen Reichs— und Fürstentagen, welche zu Forchheim ab—
gehalten worden, und erwähnen die Hofmark Fürth, wo im Jahre
z07 der letzte Karolinger deutschen Stammes, Ludwig das Kind, da—
nals 14 Jahre alt, mit ansehnlichem Gefolge sich längere Zeit aufhielt.
Wir erfahren dann aus dem Jahre 954 von einer Tagfahrt zu
Langenzenn, welche von Kaiser Otto J. veranstaltet war. Sohn und
Schwiegersohn, die Herzoge Ludolf von Schwaben und Konrad von
dothringen, verbündet mit dem Erzbischof von Mainz, hatten eine
Empörung gegen Otto J. angezettelt. Der hochsinnige Kaiser gedachte
da die Sache in Güte zu schlichten, was ihm zwar mit dem Lothringer,
nicht aber mit dem eigenen Sohne gelang. Dieser zog von dem
Tage mit den Seinen weg nach Regensburg, wohin ihm Otto folgte.
Auf dem Marsche dahin bestürmte letzterer vergeblich die Burg
Roßstall (damals Horsedal) und zog, um nicht nutzlos Zeit zu ver—
lieren, ebenfalls weiter an die Donau. Ein halbes Jahrhundert
später (1003) wird dann der Ort Hersbruck (haderichesbrucca),
an der Eingangspforte des oberen Pegnitzthales, erwähnt, in dessen
Nähe Kaiser Heinrich II. auf seinem Zuge gegen den Markgrafen
Hezilo eine Schlappe erlitt. Aus dem Jahre 1015 endlich wird die
oben schon erwähnte bambergisch⸗-eichstättische Sprengelabgrenzung
gemeldet, welche der Pegnitz entlang mitten durch das künftige Nürn—
berg ging. Außerdem begegnen wir in den Urkunden aus jener Zeit
den Ortschaften Windsheim, Iphofen, Ottensoos, Schnaittach,
Sendelbach, Erlangen, Herzogenaurach, Schwabach, Gründ—
lach u. a. m. Von Nürnberg aber ist keine Rede.
Nach Heinrichs 11. Hingang wurde von den Großen des Reichs
Konrad von Franken zum König der Deutschen erwählt. Ueber
die Wahlhandlung in der Rheinebene zwischen Mainz und Worms
besitzen wir von Ludwig Uhland in dem Hohelied der Freundestreue,
in seinem dramatischen Gedicht „Herzog Ernst von Schwaben“ eine
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