Objekt: Nürnberg

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hinführte, heisst von dem anstossenden Gefängnissthurm, 
wo sonst der Scharfrichter wohnte, der Henkersteg. 
Sodann folgt die ‚sogenannte „Steinerne Brücke“, 
welche von dem neuen Bau nach dem Unschlittplatz führt. 
Sie hiess fortwährend die „steinerne“, weil sie im Jahr 
1457, wo sie erbaut wurde, die einzige ganz steinerne 
Brücke der Stadt war. In den letzten Jahren musste sie 
wegen Baufälligkeit eingelegt werden. Der städtische 
Baurath Solger hat eine neue schöne, etwas höher ge- 
legte Brücke an die Stelle gebaut, die dem König Maxi- 
milian von Bayern zu Ehren die Maxbrücke heisst und 
am: Geburtstag des Königs, den 28. Nov. 1852, eröffnet 
wurde. Sie ist die letzte steinerne Brücke innerhalb der 
Stadt. Am Ausflusse der Pegnitz, wo sich die Frohnfeste 
in hohem Bogen über den Fluss wölbt, führt noch inner- 
halb der Stadtmauer der Kettensteg über die Pegnitz. 
Der frühere Steg hiess, da er einen bedeckten Gang 
bildete, der Trockensteg. An die Stelle des alten hat 
die Stadt durch Professor Kuppler einen in Ketten 
hängenden Steg erbauen lassen, der am 31. Dez. 1824 dem 
Publikum eröffnet wurde. Nur wenige Schritte von dem 
Kettenstege entfernt, aber bereits ausserhalb der Stadt- 
mauer, erblicken wir durch den Bogen der Frohnveste 
hindurch die hohe steinerne Brücke, welche den Fahr- 
weg um die Stadt zunächst am Hallerthürchen, da,‘ wo 
die Pegnitz die Stadt verlässt, über den Fluss hinüber- 
führt. Wie bereits bemerkt, ist diese Brücke die höchste 
in der Stadt und bei grossen Hochwassern die einzige, 
welche ohne Vermittlung von Kähnen zu passiren ist. 
Sie wurde 1697 erhant. 
Von den Brücken wenden wir uns zu den Brunnen 
und Wasserleitungen. Nürnberg ist reich mit Quell- 
wasser versehen; fast jedes Haus von einiger Grösse hat 
einen oder einige, grösstentheils laufende Brunnen. 
Oeffentliche Pumpbrunnen zählt man ungefähr 116, laufende 
und Springbrunnen 26. Die Pumpbrunnen erhalten ihr 
Wasser von Ort und Stelle, die laufenden von Wasser- 
leitungen, die aus Quellen in der Nähe der Stadt gespeist 
werden und ihr Wasser in bleiernen Röhren unterhalb der 
Strassenoberfläche herbeiführen. Die wenigen Spring- 
brunnen (im Rathhaus, bei St. Lorenz. auf dem neuen Bau)
	        
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