Volltext: Die Nürnbergische wohl unterwiesene Koechin welche so wohl an Fleisch- als Fast-Tägen, zu geschickter Bereitung wohlschmeckender Speisen deutliche Anweisung giebt (Zweyter Theil)

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Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 
St. Märten preisend)) alle Zeiten 
Auf Kirchweihtagen und Festlichkeiten. 
Da war ich redlich Herr im Haus, 
Sie soff und ich gab alles aus, 
Was heimlich A verbracht von ihr. 
Der Kellner spricht: 
Den dritten Orden sage mir! 
Heinz Flegel spricht: 
s ist der Barfüßer Observanz. 
Die Armut hab' St. Veitens Tanz! 
Den Beutel haben wir gestrählt, 
Das kleine Geld bald gaͤnzlich fehlt. 
Das große Geld macht keine Mühe, 
Ohne Silber gehn wir wie die Kühe 
Schon lange 81 muß ich bekennen. 
Der Kellner spricht: 
Thu mir den vierten Orden nennen! 
Heinz Flegel spricht: 
Der vierte ist der Predigerorden: 
Darin bin ich schier Prior worden. 
Mein Weib das bringt mir Ungeduld, 
Ich gebe ihr und sie mir Schuld; 
Wenn sie dann keift und schmäht mit mir, 
Vergelt' ich es mit Fluchen ihr. 
Der Kellner spricht: 
Bleibt ihr im Orden allemal? 
Heinz Flegel spricht: 
Zu Bett und Tisch und überall. 
Sprech' ich ein Wort, so spricht sie zwei, 
So ist im Haus oft ein Geschrei, 
Als wollt' man Wölfe drinnen jagen. 
Der Kellner spricht: 
Thu' mir den fünften Orden sagen! 
—— ———— 
Das heißt: schmausend. M ärten ist — Martin ; am Martinstage 
(11. November) fanbden viele Schmausereien statt.
	        
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