Objekt: 1828-1833 (1. Band)

Sir Kaspar Hauser. 
eminentes Glück aber, daß Daumer diese raffinierten Kniffe der Ver— 
brecher, um den „Scharfsinn der Forschenden“ von sich ab— und nach 
B. hinzulenken, enthüllt, daß der unerschrockene Professor den arg⸗ 
losen“ Fenerbach aus der dämonischen Schlinge wieder losgewickelt 
hat. Um so gespannter werden wir nun auf die nähere „Enthüllung“ 
der Herren Verbrecher. 
5) Die Untersuchung, die Stanhope in Ungarn anstellen ließ, 
war „eine Unterdrückung und Vertuschung unter dem Vorwande 
der Untersuchung.“ 
6) „Gott weiß, was das (die Ungarn S. 235/36)) für Vögel 
waren, was sie eigentlich wollten und sollten.“ 
7) Den Beutel vom 14. Dez. 1833 hatte man Hauser ge— 
stohlen, um ihn nachher beim Morde in irreführende Anwendung 
zu bringen.“ „Wenn ihm aber der Beutel gestohlen, die Zusammen— 
legung seiner Briefe nachgemacht wurde, so fällt der Argwohn auf 
Personen, die mit ihm umgingen, wohl auch auf sein Zimmer kamen. 
Wer diese Leute gewesen sein mögen, das weiß ich nicht und spreche 
ich nicht aus; denken kann jeder, was er will.“ 
8) „Dr. Hartmann“ (oben S. 359) ist für den offenherzigen 
Enthüller Geschichtsquelle! 
9) „Der Graf Etanhope) betrug sich (in Nürnberg) gegen 
Hauser in der Art, daß die böse Welt eine gewisse unnatürliche Zu— 
neigung und Absicht darin zu erkennen meinte.“ Auch der Edelmann 
von Tucher denunzierte 1872 Stanhopes „Affenliebe“, und Daumer 
machte (1873 S. 250) das Maß der Schande so voll: „Lehrer 
Meyers Gattin erzählt in einem Brief vom 18. September 1832, 
wie sich der Graf von H. küssen und streicheln ließ. 
(Meyer S. 289.)“ Wie? Sogar Frau Meyer in Ansbach soll so 
liederlich gewesen sein, auf päderastische Symptome bei Stanhope an— 
zuspielen?! Mit Spannung schlägt man die citierte Blattseite auf, 
und — findet folgende Mitteilung der Briefschreiberin an Frau 
Biberbach: „Wenn er darauf abgerichtet gewesen wäre (es ist näm— 
lich von Kaspars berechneten Schmeichéleien die Rede, die 
sogar Feuerbach, Tucher und Daumer eingestanden haben ), hätte er 
den gutmütigen Grafen zu keinen schicklicheren Augenblicken küssen und 
402
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.