Volltext: Alt-Nürnberg

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städten blieben nur Nürnberg, Augsburg, Frankfurt, Hamburg, 
Bremen, Lübeck bestehen. Die übrigen, fast durchgehends „Nester des 
Spießbürgertums“ geworden, fielen verschiedenen Herren zu. — Der 
Rat von Nürnberg gab der Freude über die Erhaltung der Selb— 
ständigkeit in einer öffentlichen Bekanntmachung Ausdruck. Die darin 
angebrachte Lobpreisung des Glücks, auch ferner die volle Landes— 
hoheit und alle Gerichtsbarkeit zu besitzen, stimmte übrigens schlecht 
zu der Beflissenheit, mit der erst vor ein paar Jahren die Untei— 
werfung unter preußische Landeshoheit betrieben wurde. 
Bis zur Gewährleistung ihrer Unabhängigkeit durch den Reichs⸗ 
deputationshauptschluß lebte die Stadt in steter Angst vor neuen 
preußischen Anschlägen. Aber auch abgesehen von weitergehenden 
Plänen geschah genug, um die Stadt zu schädigen und ihr ohnedies 
schweres Dasein noch mehr zu erschweren. So wurde im Sommer 
1801 in Schweinau ein preußisches Zollamt errichtet, wodurch der 
Handelsverkehr ebenso sehr belästigt als geschädigt wurde. Und noch 
zganz kurz bevor Nürnberg seine Stellung als freie Reichsstadt auf— 
zeben mußte, bekam es noch die ganze Bitternis seiner hilflosen 
Ohnmacht gegenüber preußischer Macht und Herrlichkeit zu empfinden. 
Ein geborener Nürnberger, Johann Georg Kraus, seit 1800 beim 
Nürnberger Militär, hatte sich 1805 durch preußische Werber in 
Gostenhof zur Desertion bereden lassen und war als Musketier in 
das zu Ansbach liegende Regiment des Generals Graf Tauenzien, 
Befehlshaber der preußischen Truppen in Franken, getreten. Der 
Dienstestausch scheint aber den Mann nicht befriedigt zu haben, denn 
er benützte einen Urlaub, um sich bei dem in Betzenstein stationierten 
nürnbergischen Korporal als freiwilliger Deserteur zu melden, als 
welcher er, der preußischen Uniform entkleidet, nach Nürnberg gebracht, 
verhört und nach der unter den fränkischen Kreisständen geltenden 
Dienstordnung behandelt wurde. Obgleich demnach auf nürnbergischer 
Seite nicht der geringste Verstoß vorlag, verfuhr General Tauenzien, 
als ob Preußen die gröbste Beschimpfung erfahren hätte. Er ließ 
einige hundert Mann in die Pflegämter Betzenstein, Hilpoltstein und 
Gräfenberg einrücken und dem Nürnberger Rat anzeigen, daß dieselben 
genau wie die französischen Truppen verpflegt werden müßten. Auch 
wurden 8 nürnbergische Soldaten als Geiseln weggeführt. Der An— 
führer der Expedition, Major Streit, ein Muster preußischer Schneidig— 
keit, forderte für die Offiziere außer der Suppe täglich 4 gute warme 
Speisen, Mittag und Abend je eine Flasche Wein, zwei Mal in der 
Woche Dessert und dabei immer 8 Flaschen Champagner. Für Unter— 
offiziere und Gemeine bescheidener, aber immer noch unbescheiden 
genug. Alle Einwendungen des Nürnberger Rats gegen die aus— 
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