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Frau des Peter Haiden, einer geborenen Haller, welche 
dieses Grundstück von ihrem Vater ererbt hatte, erkauft, 
um daraus einen Belustigungsort für die Bürgerschaft zu 
machen. Im Jahr 1443 wurde die Wiese mit Linden be- 
pflanzt und mit einigen laufenden Brunnen versehen; auch 
liess der Rath das Bett der vorüberströmenden Pegnitz 
gerade richten. Die Linden wurden im markgräflichen 
Kriege 1552 abgehauen, 1558 aber pflanzte man neue. 
Seit der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts ist dieser 
Ort im Sommer der allgemeine Vergnügungsort der Nürn- 
berger gewesen und wird wegen seiner Anmuth und Le- 
bendigkeit von Einheimischen und Fremden gerühmt. *) 
Sonntäglich, wo allerlei öffentliche Belustigungen statt- 
fanden, war die Hallerwiese immer mit Menschen gefüllt, 
und öffentlichen Aufzügen und Festlichkeiten diente sie 
in der Regel als Ausgangspunkt und Hauptschaunlatz. 
Die nächste Umgebung Nürnbergs rings um die 
Stadtmauern hat sich seit fünfzig Jahren so sehr ver- 
ändert, dass sie ein Bürger aus dem Anfang dieses Jahr- 
hunderts nicht mehr erkennen würde. Noch am Anfang 
dieses Jahrhunderts bestanden rings um den Stadtgraben 
einzelne hohe Schanzwerke, die im dreissigjährigen Kriege 
errichtet worden waren; die vier Hauptthore waren durch 
Pallisaden verrammelt, die Stadt glich einer Festung. 
Der Weg um die Stadt war öde; viele Schutthaufen lagen 
auf dem sandigen, nur stellenweise mit dürftigem Gras 
bewachsenen Grunde umher. Seit dem zweiten Jahrzehnt 
dieses Jahrhunderts hat man angefangen, die Wege zu 
ebenen, eine ordentliche Chaussee um die Stadt anzu- 
legen, die Schanzen einzugleichen, Bäume zu pflanzen 
und, wo sich freie Plätze benützen liessen, Anlagen von 
Gesträuchen zu machen. Viel Raum für letztere liess sich 
freilich nicht gewinnen. Andere Städte, wie Frank- 
furt, erreichten mehr Raum für die Verschönerung durch 
die Benützung ihres Stadtgrabens; der Graben um Nürn- 
berg aber ist so tief und breit, dass seine Einfüllung 
nur mit ausserordentlichen Kosten bewerkstelligt werden 
könnte. Ausserdem gäbe das ausgefüllte Terrain, bis sich 
*) Eobanus Hessus besingt diese Wiese in seiner Schrift: 
Urbs Norimberga carmine heroica illustrata. 1532. cap. VIII.
	        
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