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Das Gebiet der Lebensweisheit betritt Harzdürfer in feiner
Sammlung von 6000 Lehrfprücdhen aus den Jahren 1655 und
1656, die Häufig vorzüglich gewählt erfcheinen. Mit diefen Lefe-
früchten au alter und neuer Zeit kam er einem praftijdhen
BHebürfnifje entgegen. Soldhe geiftvolle Citate und wigige Wechfel-
veden leiften dem geiftlihen und weltlichen Schönredner vor:
treffliche Dienjte. Deshalb wird e8 kaum zufällig zu nennen fein,
daß das von mir entliehene Eremplar gerade dem Münchener
Seluitenfollegium feinerzeit angehört hatte.
Ars Apophthegmatica, 9. i.: Kunftquellen Dendwürdiger Lehr:
iprüche und Ergöglicher Hofreden. 1. drei Taufend mit „30 Scherß:
ichreiben“, 1655 gewidmet Chriftoph Carl von Schlüppenbach
„Ichwedifchen Abgefandten in Teutfhland“, al8 einem vielgereiften
Manne, der viel gefehen und gehört, ein Freund wißgigen Wortes
und jelbjt Ichlagfertig in Rede und Gegenrede. Den Titel wählte
Harsdörfer nach Plutarch, veranlaßt dazır aber wurde er durch
Bacon von Verulam, der gerade diefer Art von Belehrung großen
Wert zujchreibt. Angabe der Quellen i{t hier gerade {jo unnötig,
mie e$ nicht3 verjchlägt, den Namen des Schufter8 und Schneiderz
nicht zu nennen, wenn nur der Rock fibt und der Schuh nicht
drückt. Wirklich gut und wigig läßt fichH das Einführungsgedicht
an, „Apollos Privileg“ betitelt:
Dem nach ein helle Quell’ im Teutfchen Land’ entfprungen.
Die zwifchen manchem Chal /
und tiefen Erden-Gang fich endlich durchgezwungen /
mit Zungen ohne Sahl;
verordnen wir hiemit / nechft gnädigen Begrüffen /
nach jedes Standsgebühr /
daß folcher Quellen Brunn fol aller Orten fNüffen
zu unfrer Sprache Zier.,
So daß man diefe $lut auf Feine Weiß betrübe /
in unferm ganßen Reich /
und fo vergnügte £uft / aus Durft der Lehre / liebe
dem Hippocrene gleich;