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man denselben mindestens 2 Ernten, ja, die nach der Weißrübsamenernte
vorhandenen Gewender- und sonstigen Flächen müssen sogar noch eine
Gemüseernte in demselben Vegetationsjahr abwerfen. Durch das freund—
liche Entgegenkommen der Kgl. Bezirksämter Nürnberg und Fürth war es
nöglich, die jährlich in hiesiger Gegend zum Gemüsebau zweimal oder
wenigstens einmal herangezogenen Flächen festzustellen. Im ganzen kamen
25 Gemeinden in Betracht, die freilich hinsichtlich ihrer Bedeutung als
Bemüsezucht treibende Orte wesentlich von einander abweichen. Als Regel
läßt sich hinstellen: je näher der Stadt, um so ausgedehnter der Gemüse—
hau, falls dies die Bodenbeschaffenheit und die Lage des Geländes zuläßt.
Wie aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich ist, werden in der Um—
gebung von Nürnberg und Fürth ca. 2083 bayer. Tagw. (710 ha)
Land zur Erzeugung der verschiedensten Gemüse, Kartoffeln
— DDDD
342 Tagw. (219 ha) Gewenderland. Hervorragende Gemüsebau
reibende Gemeinden sind: Almoshof, Großreuth h. d. Veste, Kleinreuth
y. d. Veste, Lohe, Sündersbühl, Thon und Wetzendorf, sämtlich im Kgl.
Bezirksamt Nürnberg; Borxdorf, Buch, Poppenreuth, Höfles und Schnepfen—
reuth, diese im Kgl. Bezirksamt Fürth. Das der Gemüseproduktion ge—
vidmete Areal schwankt bei denselben zwischen je 100 und 318 bayer.
Tagwerk. Gewender besitzen dieselben bis zu 100 Tagw., wie dies z. B.
hdei Buch der Fall ist.
Die Anbauflächen einiger wichtiger und zugleich ziemlich genau fest—
tellbarer Gemüsegattungen wurden bei genannten Erhebungen gleichzeitig
eruiert. Nach diesen wurden im Jahre 1894 in den betreffenden 25 Ge—
meinden rund
382 bayer. Tagw. — 1830 ha Spargel,
1838, — 1651, Weißkraut, frühes und spätes,
159 5 54 „Spinat und
—A „— 43 „ Gurken kultiviert.
Nach zuverlässigen Schätzungen waren 1894 weiterhin im Stadt—
bezirk Nürnberg ca. 50 Tagw. Spargel- und 50 Tagw. Gurkenland
oorhanden, so daß sich für Nürnberg, sowie die Nürnberg-Fürther Um—
gebung pro 1894
482 bayer. Tagw. — 147 ha Spargel- und
177 „. — 60 „Gurkenfeld berechnen.
Des Exportes von Gemüse per Eisenbahn und der Verfrachtung
desselben durch Wägen in die weite Umgebung von Nürnberg und Fürth
vurde bereits auf S. 161u. 162 gedacht. Die Hauptmenge desselben wird natur—
zgemäß in den Städten Nürnberg, Fürth und Erlangen abgesetzt, und zwar
wird es am häufigsten in zweispännigen Wagen, selten in einspännigen oder
Handwagen transportiert. Geschieht letzteres, so ist es meistens Sitte,