Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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nicht für gute Werke geachtet werden, welches alles kommt 
aus Unwissenheit Gottes und göttlicher Gerechtigkeit, so 
durch den Glauben erkannt wird, und Erhebung menschlicher 
Werke und Gutdünken. Denn aus derselbigen folgt, daß 
sie den Glauben verachten, ihre Werke, so nach Menschen 
Gutdünken erfunden, groß Ansehen haben, hervorziehen und 
weiter sich unterstehen nach Menschen Wahn die Gewissen 
zu trösten. Daraus aller Betrug und Jammer kommt, daß 
wohl ihre Lehre genannt wird eine Illusion, Betrug und 
Gespenste, dadurch die einfältigen Gewissen betrogen und 
Gott verspottet wird. — Darf auch Niemand seinen Stand, 
dazu ihn Gott gefordert hat, wandeln, gleich als könnte 
er darinnen nicht selig werden. Als einer will ein Mönch, 
der andere ein Pfaff werden, in Hoffnung großer Besserung 
und Fordernis der Seligkeit. — Bist du ein Reiter, so bleibe 
es kühnlich, trachte nicht nach der Karthausen, brauchs allein 
im Worte Gottes und nicht darwider“. 287 
Die tiefe Enttäuschung, welche aus den angezogenen 
Stellen als eigene Erfahrung herausspricht, kennzeichnen die 
Erwartungen und Hoffnungen, welche er selbst an seinen 
weltentsagenden Schritt geknüpft hat. Wir werden im fol⸗ 
genden ein weiteres Zeugnis für die Wahrhaftigkeit und 
Strenge seiner damaligen Überzeugung erfahren. Linck war 
Augustiner, Bettelmönch geworden. Was ihn insbesondere 
bewogen hat, diesen unter den vier Bettelorden zu erwählen, 
können wir mit sicheren Gründen von Cinck ebensowenig, wie 
von Luther sagen. Aber wenn wir an eine göttliche Fügung 
denken, so preisen wir Gottes Walten mit ihm, das den, wie 
wir aus allen Zeugnissen erkennen, heiß nach Wahrheit rin⸗ 
genden Jüngling dadurch bald mit Staupitz und Cuther in
	        
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