Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 189 
Mit Pest und Krieg und Hungers Pein 
Und andern Nöten obendrein — 
Sprich, fragte da kein Mensch nach mir? 
Petrus spricht: 
O ja, mein lieber Herr, nach dir 
Erseufzt' und klagte früh und spät 
So Jung wie Alt im Notgebet. 
Sie bekennen ihre Sünd' und Schuld 
Und bitten dich um Gnad' und Huld, 
Du wollest ihnen gnädig sein 
Und lassen von dem Zorne dein. 
Weil sie so herzlich zu dir schreien, 
Laß ihnen Gnade angedeihen! 
Wend' ihnen zu das Antlitz dein 
Und ende ihre Plag' und Pein! 
Ich bitte dich, so viel ich kann. 
Der Herr beschließt: 
Mein Peter, schau das Wunder an! 
Wenn mild ich öffne meine Hand 
Und schaff' dem Volk im ganzen Land 
Gemach und Ruh' und Frieden und 
Erhalte sie frisch und gesund 
Und lass' die Jahre fruchtbar sein, 
Geb' UÜberfluß an Korn und Wein, 
Daß wohlfeil alle Dinge sind — 
Das Volk an Frechheit nur gewinnt, 
Vergißt der Wohlthat Fülle gleich 
Und den, der sie gemacht so reich, 
Ersäuft in Wollust und stolzer Art 
Und hält mir gar noch Widerpart 
Mit feinen ungezählten Sünden. 
Und lass' ich ihnen gleich verkünden 
Mein Wort, das Evangelium, 
So werden doch nur wenig frumm, 
Daß sie sich von der Sünde kehren 
Und ihre Habe wirklich mehren 
Mit dem, was ich verlieh in Gnaden, 
Für mich zur Schand' für sie zum Schaden.
	        
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