Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 167 
Das junge Weib spricht: 
Es will mir aber noch nicht passen, 
Ihr sollt noch länger fasten nun. 
Ich will im Hause nichts mehr thun 
Und lasse schimpfen dich und schnarren. 
Der wunderliche Mann spricht: 
Wie, müssen wir noch länger harren? 
Hörst du denn gar nicht mehr nach mir, 
Wenn ich es auch beföhle dir? 
Das junge Weib spricht: 
Was du befiehlst, nicht schiert es mich. 
Der wunderliche Mann schlägt sie und spricht: 
So nimm die Maultasch' hin für dich, 
Du grobes, unverständ'ges Balg! 
Das junge Weib spricht: 
Schlag' nur, du wunderlicher Schalk, 
Ich will dir aus den Augen gehn, 
Denn du bist ja nicht auszustehn. 
Du dünkst dich einer von den Alten 
Und weißt noch keine Frau zu halten, 
Ein rechter Frauenfeind du bist. 
Der wunderliche Mann zückt die Faust wieder und spricht: 
Schweig' still, sonst muß ich dich zur Frist, 
Daß ich das böse Maul dir stopf', 
Mit Fäusten schlagen auf den Kopf. EGie geht eilends ab.) 
Der wunderliche Mann redet mit sich und spricht: 
Mein heillos Weib im Zorne spricht, 
Ich wiss' ein Weib zu halten nicht. 
Ich wüßt' mein Weib zu halten wohl, 
Hielt sie sich, wie sich halten soll 
Ein frumm gehorsam Eheweib! 
Doch wie ergeht es? ich vertreib' 
All meine Zeit mit Hader und Zank 
Mit meinem Weib mein Lebenlang, 
usage mußt' ich ihretwegen 
Auf Glück und Frieden, Heil und Segen. 
Darum will's mich verdrießen eben, 
Ihr wohl ein gutes Wort zu geben.
	        
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