Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

H qau 
Daß deinem Weib und dem Pfaffen du 
Solch eine Schande trautest zu. 
Du mußt sie um Verzeihung bitten. 
Der Bauer spricht: 
So hat das Plerr mich denn geritten! 
Jawohl, versöhnen muß ich beide, 
Dem Pfaffen will ich bei meinem Eide 
Bis Sonntag einen Pfenning schenken, 
Weil ich so schlecht von ihm thät denken; 
Mein Weib will ich nicht mehr anschnaufen 
Und will ihm eine Tasche kaufen, 
Weil ich ihm nachgesagt die Schmach, 
Daß es bei unserm Pfaffen lag. 
Dabei will's mich bedünken doch, 
Als säh' ich des Pfaffen Platte noch. 
Nun habe Dank, Frau Nachbarin, 
Daß ich von dir belehret bin; 
Daß von dem Plerr manchmal'die Leute 
Geplagt, das wußt' ich nicht bis heute, 
Ich meinte, was mit Augen klar 
Ich sähe, wär' auch wirklich wahr. 
Durch dich ich baß berichtet bin. 
Die UNachbarin spricht: 
Ja, lieber Heinz, willst fürderhin 
Vom Plerr du nicht belästigt sein, 
So schlaf' nur in den Tag hinein, 
Bis hell erstrahlt der Sonne Licht, 
Damit der nächt'ge Nebel nicht 
Dir in die Augenhöhlen dringt 
Und dir der Bock ein Gärtner dünkt, 
Daß dich die Eifersucht nicht zwingt 
Und ewig dich in Nöte bringt, 
Die Mißtraun dich und Argwohn lehren. 
Der Bauer beschließt: 
Laß uns zu meinem Weibe kehren!
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.