Toast auf den Prinzregenten beim Festmahl,
bvon herrn Kommerzienrat Zach. Reif.
Jubelnd haben heute die Glocken der Christuskirche mit ihren
ehernen Stimmen weithin über Stadt und Land verkündet, daß der
Tempel vollendet und seine heiligen Hallen, in denen das Wort des
Hherrn, die Religion der Liebe gepredigt werden, offen stehen allen,
welche die Freude über das Gelingen des herrlichen Werkes heute
vereint hat.
Und in die freudigen Jubeltöne der Glocken mischen sich die
tiefen ernsten Klänge des Dankes gegen den gütigen Gott. der mit
seinem Segen Alles so herrlich geleitet!
Dankesklänge auch für den edlen Schirmherrn unseres Landes,
mit dessen Huld und Huͤlfe das Gotteshaus vollendet werden konnte,
der ein offenes Ohr, ein warmes Herz hat für die Wünsche und Be—
dürfnisse seines Volkes, dem seine Unterthanen wie Kinder dem Vater
sich nahen, ihre Bitten und Anliegen vortragen dürfen, der getreu den
Traditionen seines Hauses ein Förderer ist alles Guten und Schönen,
und dem sein Volk unvergängliche Denkmale setzt durch all' die Werke
des Friedens, der Vächstenliebe, der Gottesfurcht, die unter seiner
milden und weisen Regierung erblühen und gedeihen.
So eint den Gefuͤhlen der Freude und des Dankes sich der innige
Wunsch, daß unser Land sich noch recht lange der Huld dieses edlen
Fürsten und der Segnungen seiner Regierung erfreuen, möge.
Darum fordere ich Sie auf, an diesem festlichen CTage vor allem
zu huldigen unserem allergnädigsten Prinzregenten, Sr. Usl. Hoheit
Prinz Cuitpold, des Königreiches Bayern Verweser und Regent, hoch,
hoch, hoch.
Zum S—Schlusse folge hier noch der