fullscreen: Die Wiederherstellung der St. Sebalduskirche in Nürnberg

Querschiff gegebenen Breite, unter Abbruch der alten Choranlage 
und der beiden östlichen Vierungspfeiler. Die Querschiffmauern 
blieben teilweise bestehen und bildeten die Außenwände der 
ersten Chorjoche, Die in denselben befindlichen schon früher 
erweiterten gotischen Fenster wurden von der Höhe der heute 
noch erhaltenen Kapitäle an, der Neuanlage entsprechend, 
erhöht. 1379 fand nach einer in der Mensa des Hochaltares 
gefundenen Pergamenturkunde die Einweihung dieses Altares 
nach der Fertigstellung des Chores statt.!) Erst am Ende des 
15. Jahrhunderts fanden aber die Bauarbeiten an der Kirche 
mit dem Ausbau der Türme in der heute noch erhaltenen Form 
ihren Abschluß.) Zur Veranschaulichung der verschiedenen 
Bauperioden mögen die beigefügten Tafeln dienen. Im Laufe 
der folgenden Jahrhunderte kamen durchgreifende bauliche Ver- 
änderungen nicht zur Ausführung, wenn man von der Erneuerung 
der Turmgalerien, dem Abbruch der Chorbekrönung und dem 
Einbau der späteren barocken Emporen- und Orgelanlagen im 
Innern sowie der Herstellung der an den Chorgiebel angelehnten 
Fachwerkbauten auf den Dächern der Seitenschiffe absieht, Die 
hölzernen Emporen, mit Ausnahme der an der Nordseite der 
Kirche befindlichen, und die im ersten Joch am Westende des 
südlichen Seitenschiffes eingebaute Mesnerwohnung wurden im 
Anfang des 19. Jahrhunderts wieder entfernt, ®) 
Das beim Bau der romanischen Sebaldkirche verwendete 
Steinmaterial besteht aus einem weißen Sandstein, der wohl in 
den Brüchen bei Erlangen gebrochen wurde. In den gotischen 
Bauperioden wurde der rote, noch heute in der nächsten Um- 
gebung von Nürnberg gefundene Stein verwendet. Wenn auch 
bei den alten Kirchenbauten auf die Auswahl des zur Ver- 
arbeitung gelangenden Steinmaterials offenbar eine weit größere 
!) Abschrift der Urkunde in den Pfarrakten von St. Sebald. 
Bezüglich der Versuche, die merkwürdige Abweichung der Chor- 
‚ängsachse von der Achse der romanischen Kirche zu erklären, vergl. im 
Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertums- 
vereine, II. Sitzungsprotokoll der Generalversammlung 1899. 
2) Lotz, Kunsttopographie Süddeutschlands, — Dr. F. W. Hoffmann 
a. a. OÖ. 
3) An dieser Stelle soll nicht verfehlt werden, auf das demnächst im 
Auftrage des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg erscheinende umfang- 
seiche Werk über die Sebalduskirche von Dr. F. W. Hoffmann hinzuweisen.
	        
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