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Wenzeslaus von Tuben, ein böhmischer Freiherr, einer von
Hussens Begleitern) schon gethan, und zeiget mir an, daß
viel Bürger und Clerici vor dem Losament wären, die mit
mir zu reden begehrten, deßwegen. stand ich geschwind auf
oom Tisch, ging zu ihnen, welche begehrten, daß ich mit
hnen sollie in geheim von etlichen Sachen conferiren. Weil
ich aber sagte, daß ich öffentlich lehre, und wollte, daß mich
höre, wer da woll, ließen sie es bleiben, fingen an von der⸗
selben Stund, zu disputiren in Beisein der Bürgermeister
und Rathsherrn bis gegen Abend. Es war aber dabei ein
Tarthäuser Doktor, der gar schlimm argumentirte, und ich
merkte, daß es M. Alberto, Pfarrhern bei St. Sebald miß—
fiel, daß mir das Volk also beifiel. Schließlich, alle Magistii
und Bürger zu Nürnberg waren, mit mir zufrieden.“
Am 6. Juli 1415 ist Huß zu Costnitz lebendig verbrannt
vorden, trotz des freien kaiserlichen Geleits, die Flammen
seines Scheiterhaufens aber haben einen blutigen Wider—
schein zurückgeworfen aus seinem Heimathlande, und seinen
zu Asche verbrannten Gebeinen sind viel tausend Bluträcher
entstanden.
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